Erdrutschsieg für Berberaffen bei CITES Konferenz
Die Delegierten der CITES-Konferenz in Johannesburg stimmten heute einstimmig für besseren Schutz für Berberaffen durch Hochstufung von Anhang II auf Anhang I. Mit der Hochstufung ist die Art von nun an besser vor dem internationalen Handel geschützt.
"Das ist ein entscheidender Schritt, um einen weiteren Rückgang der Berberaffenpopulation zu verhindern", so Rikkert Reijnen, IFAW Projektleiter Wildtierhandel. "Leider werden die Primaten als Haustiere nach Europa verkauft. Das ist ein reiner Alptraum für Tiere und Besitzer. Die Listung in Anhang I wird dazu beitragen, dass die Art besser vor Wilderei und illegalem Handel geschützt ist und dass in den Verbreitungsstaaten mehr Schutzmaßnahmen getroffen werden."
Der Berberaffe ist eine ganz besondere Art. Er ist das einzige Familienmitglied der Gattung Macaca, das in Afrika vorkommt, und der einzige nichtmenschliche Primat nördlich der Sahara. Er ist auch der einzige nichtmenschliche Primat, der in Europa vorkommt. Am Felsen von Gibraltar, an der südlichen Spitze Europas, gibt es noch eine kleine, halbwilde Population. Etwa zwischen 6.500 und 9.100 Berberaffen gibt es Schätzungen zufolge noch in den stark zerstückelten Lebensräumen in Marokko und Algerien. Etwa 200 leben auf dem Felsen von Gibraltar.
Die größte Bedrohung für Berberaffen ist die Zerstörung und Zerstückelung ihrer Lebensräume. Eine weitere große Gefahr für wilde Populationen ist der Handel mit Jungtieren im internationalen Haustierhandel. Die Art steht seit 2008 aufgrund eines starken Populationsrückgangs von 50 Prozent innerhalb von drei Generationen (24 Jahre) auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Es wird erwartet, dass die Population weiter schrumpft.
"Die heutige Entscheidung wird Algerien und Marokko in ihren Bemühungen, diese besondere Art zu schützen, helfen. Sie stärkt nationale Gesetze und ermöglicht härtere Strafen für Wilderei und illegalen Handel", erklärt Reijnen. "Wir sind sehr glücklich, dass die CITES-Vertragsstaaten die Bedrohung für den Berberaffen erkannt und zugunsten einer Art entschieden hat, deren Aussterben von der Öffentlichkeit fast unbemerkt voranschreitet."
Der Antrag war von der EU und Marokko gestellt worden. Er wurde einstimmig angenommen. Offiziell wird die Abstimmung erst in der Vollversammlung gegen Ende der Konferenz bestätigt.
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