DR Kongo stellt Afrikanischen Graupapagei unter vollständigen Schutz
DR Kongo stellt Afrikanischen Graupapagei unter vollständigen Schutz
Hamburg, 25. August 2025 – Afrikanischen Graupapageien, eine der am stärksten bedrohten Papageienarten weltweit, erhalten in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) nun umfassenden gesetzlichen Schutz. Das zentralafrikanische Land, das zu den Hauptverbreitungsgebieten dieser Art zählt, hat ein weitreichendes Verbot für Fang, Besitz, Tötung, Handel und Transport der Tiere erlassen.

Mit der neuen Gesetzgebung setzt die DR Kongo ein klares Zeichen gegen den illegalen Wildtierhandel und erfüllt zugleich ihre internationalen Verpflichtungen im Rahmen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES). Am 31. Juli 2025 unterzeichnete das Umweltministerium den Ministerialerlass 956, mit dem der Afrikanische Graupapagei erstmals vollständig unter Schutz gestellt wird. Die Regelung gilt als bedeutender Fortschritt bei der Umsetzung und Durchsetzung globaler Artenschutzstandards.
Afrikanische Graupapageien sind bekannt für ihre hohe Intelligenz und ihr ausgeprägtes Sozialverhalten. Besonders berühmt sind sie für ihre Fähigkeit, menschliche Sprache nachzuahmen. Ihre Beliebtheit als exotische Heimtiere hat jedoch dazu geführt, dass ihre Bestände in freier Wildbahn stark zurückgegangen sind. Die intensive Entnahme aus der Natur, kombiniert mit Lebensraumverlust, hat den Afrikanischen Graupapagei in weiten Teilen seines natürlichen Verbreitungsgebiets in Afrika stark gefährdet.
Der nun beschlossene Schutzstatus ist das Ergebnis jahrelanger, intensiver Lobbyarbeit von NGOs und Artenschützer:innen.
„Wir werten den Schritt der DR Kongo als Meilenstein im globalen Artenschutz und als Erfolg im Kampf gegen den illegalen Wildtierhandel. Er gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Populationen der Afrikanischen Graupapageien in den kommenden Jahren erholen können – vorausgesetzt, der neue Schutz wird konsequent umgesetzt und kontrolliert“, sagt Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare).
„In unserer Arbeit zur Bekämpfung von Wildtierkriminalität im Internet beobachten wir jedoch, dass Täter:innen zunehmend raffiniert auf Gesetzesverschärfungen reagieren. Wir müssen dort aufmerksam bleiben und Schutzmaßnahmen regelmäßig evaluieren und anpassen. Nur ein ganzheitlicher Ansatz kann langfristig wirksam sein.“
Dinkelmeyer fordert deshalb: „Online-Plattformen – auch in Europa – müssen Verantwortung übernehmen. Gleichzeitig braucht es mehr Aufklärung über das Leid, das durch die Nachfrage nach diesen Papageien entsteht.“
Für weitere Informationen oder Interviews kontaktieren Sie bitte:
Raphael Heinetsberger
Pressesprecher
t: +49 (0) 40 866 500 38
e: rheinetsberger@ifaw.org
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