EU verabschiedet Aktionsplan gegen illegalen Wildtierhandel
EU verabschiedet Aktionsplan gegen illegalen Wildtierhandel
20 Juni 2016
Soeben verabschiedeten die EU-Umweltminister bei der Sitzung des Europäischen Rates einstimmig einen Aktionsplan gegen illegalen Wildtierhandel, den die Kommission im Februar vorgelegt hatte. Damit kann die EU nun koordiniert und wesentlich effizienter gegen den Handel mit geschützten Arten vorgehen.
„Wir sind sehr froh, dass die EU dieses Thema nun wirklich auf die politische Agenda setzt“, so Robert Kless, Kampagnenleiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Seit vier Jahren haben wir versucht, die EU zu einem solchen Aktionsplan zu bewegen, wie es sie für andere Verbrechen vergleichbarer Größenordnung schon längst gibt.“
Mehrere EU-Staaten haben in den letzten Jahren strengere Gesetze gegen illegalen Wildtierhandel eingeführt. Sie sind aber nur wirkungsvoll, wenn die Regularien mit denen in den Nachbarländern übereinstimmen, sonst wird der Handel einfach verlagert. Der EU-Aktionsplan wird helfen, diese Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen.
Der Aktionsplan definiert den illegalen Wildtierhandel erstmals als schweres Verbrechen und schafft die Voraussetzungen für bessere Durchsetzung von Gesetzen und verstärkter Zusammenarbeit zwischen Polizei und Regierungsbehörden – national und international.
„Insbesondere begrüßen wir, dass der EU-Rat weitere Maßnahmen gegen den Elfenbeinhandel sowie den illegalen Wildtierhandel im Internet und die Trophäenjagd bzw. den Import von Jagdtrophäen überprüfen will“, so Kless weiter.
Der illegale Wildtierhandel gehört zu den lukrativsten internationalen Verbrechen neben dem Drogenhandel, Produkt- und Geldfälschung sowie Menschenhandel. Er bringt im Jahr über 15 Milliarden Euro ein.
Mehr als 36.700 Bürger und Bürgerinnen, davon 9.067 aus Deutschland, hatten ihre EU-Umweltminister per Petition aufgefordert, diesem Aktionsplan zuzustimmen.
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