Der IFAW und Sie, unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, haben viel Arbeit investiert, um ein Elfenbein-Handelsverbot zum Schutz von Elefanten zu bewirken. Und jetzt gibt es endlich Grund zum Feiern: Das Elfenbeingesetz hat die letzte Hürde im Unterhaus genommen, wurde gebilligt und wird nun der Queen vorgelegt, was hoffentlich noch vor Weihnachten passiert. Diese großartige Nachricht bedeutet: Wir können den Elefanten dieses Jahr das schönste aller Geschenke machen: Ein weiterer Elfenbeinmarkt wird geschlossen, und der Druck auf alle Länder wächst, diesem Beispiel zu folgen – damit das Töten von Elefanten wegen des Elfenbeins bald vorbei ist.
Der Verabschiedungsprozess des Gesetzes war nicht leicht und gab zeitweise Anlass zur Besorgnis. Die Lobby der Antiquitätenhändler hat mehrfach versucht, den Gesetzesentwurf zu verwässern: Es wurden Änderungsanträge eingereicht, die das Gesetz mit zahlreichen Hintertürchen so löchrig gemacht hätten wie ein Sieb. Doch der IFAW blieb dran und informierte Hunderte sympathisierende Parlamentarier, während das Parlament sich mit dem Gesetzesentwurf befasste. Letzten Endes wurden so alle nachteiligen Änderungsanträge entweder zurückgezogen oder niedergestimmt, mit dem Ergebnis, dass wir nun eins der strengsten Elfenbeinverbote der Welt haben – mit wenigen, stark eingeschränkte Ausnahmen, die wir vorgeschlagen und unterstützt haben.
Im Ergebnis verbietet das Elfenbeingesetz den Verkauf der meisten Elfenbeinprodukte in Großbritannien. Das ist eine tolle Nachricht, und ohne Sie hätten wir das nicht geschafft. Die Elefantenpopulationen befinden sich in einer Krise, und alle 26 Minuten töten Wilderer einen Elefanten für den illegalen Handel mit Elfenbein. Die legalen Märkte müssen deshalb so dringend wie möglich geschlossen werden, damit sie nicht mehr als Deckmantel für illegale Tötungen und illegalen Handel dienen können.
Der IFAW gratuliert allen Beteiligten, besonders unseren Unterstützern und der britischen Regierung, die ihren Entschluss, den Elfenbeinhandel zu verbieten, so zügig umgesetzt hat. Tatsächlich wurde kaum ein Rechtsakt in den letzten Jahren so schnell vom Parlament verabschiedet wie die Ivory Bill. Dies zeigt, welchen Stellenwert die Regierung ihm beigemessen hatte.
Ich muss Umweltminister Michael Gove persönlich gratulieren, der sich schon von unserem ersten Treffen an für das Gesetz eingesetzt hat. Außerdem danke ich dem Ivory-Bill-Team im Defra (Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten) für die großartige Arbeit bei der Formulierung eines ausgewogenen, hervorragendes Gesetzes. Es ist auch darauf hinzuweisen, dass sämtliche Parteien das Gesetz unterstützt haben und dass es ohne ihre Unterstützung nicht zustande gekommen wäre.
Als der IFAW vor rund drei Jahren seine Kampagne für ein Elfenbeinverbot intensivierte, war die Ausgangslage düster. Zwar war das Verbot in Parteiprogrammen vorgekommen, doch politisch war wenig passiert. Es hatte keine Priorität und tauchte bei der letzten Wahl im Parteiprogramm der Regierung auch gar nicht mehr auf. Der IFAW gestaltete eine Kampagne, die echte Veränderungen bewirken sollte und zentrale Akteure einbezog, deren Bedenken wir entgegenwirken und die wir auf unserer Seite haben mussten, darunter die Musicians‘ Union (britische Musikergewerkschaft), die Music Industries Association (Verband der Musikindustrie) und die Association of British Orchestras (Verband der britischen Orchester). Wir wollten ihre Bedenken genau verstehen und partnerschaftlich mit ihnen zusammenarbeiten.
Auch mit Museen und Kunsthändlern wie Philip Mould haben wir uns ausgetauscht und uns deren Bedenken angehört. Durch Zusammenarbeit haben wir intensive Beziehungen aufgebaut, welche die Kampagne prägen und wirkliche positive Veränderungen für die Elefanten bewirken sollten. Ich habe auch mit Mitarbeitern der Strafverfolgung darüber gesprochen, was funktionieren würde und was nicht, denn neue Gesetze müssen ja durchsetzbar sein. Schließlich wollen wir, dass die Hintermänner des illegalen Wildtierhandels zur Rechenschaft gezogen werden. Wir haben uns bei Hunderten von Parlamentariern und Beamten für ein Elfenbeinverbot eingesetzt. Wir haben Briefe geschrieben, der IFAW hat Berichte veröffentlicht und vor Sonderausschüssen gesprochen, Umfragen durchgeführt, Petitionen unterzeichnet und einen konstanten Druck aufrechterhalten. Wir haben bei der Regierung für echte gemeinsame Lösungen plädiert – und sämtliche unserer Vorschläge wurden berücksichtigt.
Um die Öffentlichkeit in die Kampagne einzubeziehen, haben wir eine weitere Aktion zur freiwilligen Abgabe von Elfenbein organisiert – unsere vierte in Großbritannien. Dabei konnten Bürgerinnen und Bürger Gegenstände aus Elfenbein abgeben, die dann unbrauchbar gemacht und so dem Handel entzogen wurden. Das Echo darauf ist auch weiterhin überwältigend: In den letzten Monaten wurden dem IFAW Hunderte Elfenbein-Gegenstände und Stoßzähne übergeben. Die meisten werden zur Vernichtung an die zuständige Behörde weitergeleitet. Einige wenige Gegenstände werden für die Aufklärungsarbeit und zu Anschauungszwecken erhalten.
Unser gemeinschaftlicher Ansatz wurde von anderen NGOs unterstützt und ebenfalls angewandt und gemeinsam konnten wir eins der besten, strengsten Elfenbeinverbote weltweit bewirken. Jetzt hoffen wir, dass die Europäische Union unserem Beispiel folgt, ebenso entschlossen handelt wie die britische Regierung und die EU durch ähnlich strenges Gesetzgebung für Elfenbein sperrt. Unsere Arbeit ist erst dann zu Ende, wenn alle Elfenbeinmärkte geschlossen sind und Menschen Elfenbein nur noch an lebenden Elefanten in freier Wildbahn wertschätzen.
Die Kampagne war anstrengend und langwierig, doch sie hatte Erfolg – dank Ihrer Unterstützung. Ich hoffe, dass unser gemeinsamer Erfolg auch für Sie ein tolles Weihnachtsgeschenk ist, das wir alle feiern können. Die Elefanten werden Ihnen Ihre Hilfe nie vergessen – und wir auch nicht.
Ähnliche Inhalte
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.