An vorderster Front für den Schutz des Ozeans: Kenias Marine-Rangerteams
An vorderster Front für den Schutz des Ozeans: Kenias Marine-Rangerteams
Stellen Sie sich einen Ranger oder eine Rangerin vor: Vielleicht denken Sie an eine Person in grüner Uniform, die durch Wälder oder Savannen patrouilliert und große Säugetiere wie Löwen, Nashörner und Elefanten schützt. Doch auch der Ozean – der größte Lebensraum unseres Planeten – verdient diesen Schutz. Leider ist er ebenfalls Bedrohungen wie Wilderei und Ausbeutung ausgesetzt. Doch diese bleiben im marinen Raum oft unsichtbar. Genau hier kommen die Marine-Ranger ins Spiel. Sie sind eine lebenswichtige Unterstützung für Tiere und Menschen, die an den Küsten leben.

Die malerische Küste Kenias ist nicht nur Lebensraum für Meerestiere wie Wale, Delfine und Schildkröten, sondern auch eng mit dem Leben und dem Lebensunterhalt der Menschen vor Ort verbunden. Deshalb ist die Arbeit der Marine-Rangerteams in diesem Land so entscheidend.
Auch im Ozean gibt es Wilderei
Überfischung ist eine der größten Formen der Wilderei weltweit. Dabei gibt es Vorschriften, um die Fischerei nachhaltig zu gestalten und um sicherzustellen, dass sich die Fischbestände immer wieder erholen können. Davon profitieren sowohl Menschen als auch Tiere, die sich von Fischen ernähren.
Doch wenn verbotenerweise zu viel gefischt wird – sei es durch das illegale Fangen geschützter Arten, das Fischen in verbotenen Gebieten oder die Entnahme zu vieler Fische in einem Gebiet – gerät das empfindliche Gleichgewicht des marinen Ökosystems ins Wanken. Dies gefährdet Arten, stört die Nahrungskette und zerstört Lebensräume.
In Watamu arbeitet der IFAW mit der Kenya Marine Mammal Research & Conservation (KMMREC) zusammen, um Marine-Rangerteams bei der Küstenüberwachung und der Verhinderung illegaler Aktivitäten zu unterstützen.
Schulung zur Rettung von Meeressäugern
Die marinen Ökosysteme an der ostafrikanischen Küste ist ständig bedroht durch Ausbeutung, Infrastrukturprojekte, Schiffsverkehr, Plastikverschmutzung und die Klimakrise, was zu einer Zunahme von gestrandeten Walen und Delfinen geführt hat. Ohne Hilfe wären diese Tiere den durch Menschen verursachten Gefahren schutzlos ausgeliefert. Doch mit gezielten Maßnahmen durch geschulte Fachkräfte können wir dies verhindern.

Im Jahr 2023 arbeitete der IFAW mit der International Whaling Commission (IWC) zusammen und kooperierte mit dem Kenya Wildlife Service und KMMREC, um eine dreitägige Schulung für Marine-Rangerteams, Fischer, Veterinäre und weitere Fachkräfte durchzuführen. Dabei wurden wichtige Fähigkeiten vermittelt, darunter Techniken zur Befreiung von Walen aus Fischereinetzen und fachgerechtes Verhalten bei Delfinstrandungen. So kann die Sicherheit und der Erfolg bei Rettungsaktionen für Tiere und Menschen verbessert werden. Die Schulung half den Rangerteams auch dabei, das Bewusstsein in ihren örtlichen Gemeinden für den Schutz von Walen und Delfinen zu stärken.
Schulung zum Schutz von Meeresschildkröten
Zwei große Herausforderungen im Meeresschutz in Kenia sind der Mangel an Daten über die Verbreitung von Arten und die Notwendigkeit, lokal verankerte, gemeinschaftsgetragene Schutzmaßnahmen zu stärken. Durch die Schulung von Community-Rangerteams zum Schutz von Meeresschildkröten gehen wir beide Herausforderungen gleichzeitig an.
Kürzlich unterstützte der IFAW die Schulung von Community-Rangerteams im Kuruwitu Marine Protected Area in Kilifi County. Dabei lernten sie das nationale Schutzprotokoll für Meeresschildkröten kennen – ein Leitfaden zum Schutz dieser Tiere entlang der kenianischen Küste.
Obwohl Meeresschildkröten in Kenia gesetzlich geschützt sind und das Jagen von Schildkröten und das Sammeln von Eiern verboten ist, sind erwachsene Tiere, Jungtiere und Nistplätze weiterhin durch illegale Tötung und Entnahme gefährdet. Wir haben zehn Community-Rangern die nötige Ausrüstung und das technische Know-how zur Verfügung gestellt, um Daten über nistende Schildkröten zu erfassen, Jungtiere zu dokumentieren, Strände zu überwachen und marine Schutzgebiete mithilfe innovativer Apps für Mobiltelefone zu sichern.

Rangerteams zu unterstützen bedeutet, unsere Zukunft zu sichern
Beim IFAW sind wir überzeugt: Der Schutz des Ozeans beginnt mit der Stärkung der Menschen, die ihn schützen. Indem wir das Wohlergehen, die Ausbildung und die Anerkennung der Marine-Rangerteams in Kenia fördern, stellen wir sicher, dass sie die nötigen Werkzeuge, Fähigkeiten und Unterstützung erhalten, um in ihrer wichtigen Rolle erfolgreich zu sein. Gesunde, motivierte Rangerteams sind das Rückgrat eines gesunden Ozeans – sie verteidigen das Leben im Meer, unterstützen ihre Gemeinden und inspirieren nachhaltige Veränderung. Lassen Sie uns die Arbeit dieser Menschen wertschätzen.
Ähnliche Inhalte
Mit großer Unterstützung können wir Großes leisten. Bitte spenden Sie, um Tieren zu helfen.