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Der IFAW unterstützt Partner in Syrien mit Soforthilfen
WeiterlesenFAQ: Informationen zu den Buschbränden in Australien
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Verheerende Brände wüten weiterhin in vielen Teilen Australiens. Eine Fläche von über 100.000 Quadratkilometern fiel den Flammen bisher zum Opfer. Zwei der größten und verheerendsten Brände wüten in New South Wales und Victoria, zwei der bevölkerungsreichsten Staaten Australiens. Sie haben sich inzwischen zu einem "Megafeuer" vereinigt. Die unten abgebildete Animation der NASA zeigt, wie weit der Rauch der Feuer sich ausbreitet.
Die ersten Feuer bei Peregian, traten im September 2019 auf. Bald darauf kamen Brände in den Regionen Northern Rivers, Hunter und im Zentrum von North Coast in New South Wales hinzu. Diese Brände waren aufgrund ihrer Nähe zu wichtigen Koala-Populationen und deren Kernlebensräumen besonders beunruhigend. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort begannen wir sofort, Koalas und andere verletzte Wildtiere zu retten. Seit dem Zeitpunkt haben wir unsere Arbeit auch auf andere betroffene Gebiete ausgeweitet. Dabei ist auch Bear im Einsatz - unser speziell ausgebildeter Spürhund, der Koalas dank des Geruchs ihres Fells im verbrannten Busch aufspüren kann.
Courtesy of NASA
In Australien ist man an die jährlichen Buschbrände gewöhnt - die Frage ist nicht ob, sondern wo diese auftreten. In den letzten dreißig Jahren waren wir fast jährlich bei Buschbränden im Einsatz. In diesem Jahr begann die Brandsaison jedoch sehr früh und die Brände sind unvergleichbar heftig und unberechenbar. Diese Feuer sind so stark, dass sie ihr eigenes Wettersystem schaffen, wobei Blitze neue Brände entfachen.
Monatelange Dürreperioden, sehr trockene Vegetation, trockene Böden und große Hitze führten dazu, dass sich die in großen Teilen Australiens herrschenden desolaten Bedingungen weiter verschlechterten. Extreme Temperaturen und Tage mit Wetterbedingungen, die als katastrophal eingestuft werden, führten außerdem dazu, dass viele Wildtiere stark unter Dehydrierung leiden. Faktoren wie Hitze, Trockenheit, starke Winde, wurden durch den Klimawandel noch verschärft.
Regen ist dringend notwendig, da in vielen Regionen seit Monaten Dürre herrscht. Wenn dieser endlich ausreichend fällt, wird er dem Ökosystem helfen, sich zu erholen.
Forscher der University of Sydney schätzten, dass etwa eine halbe Milliarde Tiere in den Feuern ums Leben kamen. Nachdem deren Intensität und Ausdehnung zunahm, gehen neue Berechnungen mittlerweile von über einer Milliarde toter Tiere aus.
So schockierend und unvorstellbar diese Schätzungen auch sein mögen, die tatsächlichen Verluste sind vermutlich weitaus höher, da die Zahlen nur Säugetiere, Vögel und Reptilien im Bundesstaat New South Wales einbeziehen. Insekten, Frösche oder Fledermäuse wurden dabei nicht erfasst. Die Hitzewelle, die diese Buschbrand-Saison begleitete, führte jedoch auch bei den genannten Arten zu hundertfachen Verlusten. Ebensowenig wurden Tiere berücksichtigt, die infolge der Hitzewellen und aufgrund des Mangels an Futter und Wasser starben.
Nachdem bereits 100.000 Quadratkilometer Fläche, etwa vergleichbar mit der Fläche von Bayern und Baden Württemberg zusammen, verbrannten und die Brände im ganzen Land weiterhin wüten, ist das tatsächliche Ausmaß nicht abzuschätzen.
In Queensland, New South Wales und dem Australian Capital Territory sind Koalas bereits als bedrohte Tierart gelistet. Aufgrund der Bedrohungen durch Lebensraumverlust, Krankheiten, Zusammenstöße mit Fahrzeugen und Angriffe von Hunden waren einige örtliche Populationen bereits vor den Bränden sehr klein.
Umweltschützer gehen davon aus, dass Populationen von bereits gefährdeten Arten durch die Brände weiter dezimiert werden und örtlich aussterben könnten.
Noch ist es zu früh, um eine verlässliche Langzeitprognose abzugeben. Zweifellos werden sich die derzeitigen Buschbrände verheerend auf die biologische Vielfalt Australiens auswirken und die örtlichen Ökosysteme langfristig schädigen.
Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir durch die Feuer verletzte Koalas seit September 2019 gerettet und konnten einige der Tiere bereits in sicheren Zonen außerhalb der Brandgebiete freilassen. Diese Arbeit ist noch längst nicht abgeschlossen. Noch immer finden wir verletzte Wildtiere, die oftmals über lange Zeit aufwendig gepflegt werden müssen.
Nachdem diese Brände eine derartige Ausdehnung erreicht und Kernlebensräume der Koalas verwüstet haben, zählt jedes einzelne Tier für die Erhaltung der Art nun mehr als je zuvor.
Keine Tierart in den betroffenen Gebieten bleibt von diesen Bränden verschont, aber gefährdete Arten werden die größten Verluste erleiden. Bisher starben mehr als 1 Milliarde Tiere in den Flammen: Säugetiere, Vögel, Reptilien, Insekten, Fledermäuse und Frösche. Da die Brände weiterhin wüten und eine erneute Verschlechterung der Witterungsbedingungen vorausgesagt wird, werden in den nächsten Tagen und Wochen viele weitere Tiere den Bränden zum Opfer fallen.
Zudem überstanden zwar zahlreiche Tiere das Feuer, müssen aber nun in ihrem zerstörten Lebensraum weiterhin ums Überleben kämpfen. Auch viele von ihnen werden sterben, da sie verhungern, der Hitze nicht standhalten, keinen Unterschlupf finden oder Rauchvergiftungen erleiden.
Im Moment besteht die dringendste Aufgabe darin, die Feuer einzudämmen und sicherzustellen, dass Menschen und Tiere so sicher wie möglich untergebracht sind. Der australische Busch ist in Bezug auf Buschbrände erstaunlich widerstandsfähig und hat sich in Millionen von Jahren auf diese eingestellt. Ein Teil des Lebensraums könnte sich recht schnell erholen. Aber wir brauchen dringend Regen, da in vielen Teilen des Landes seit vielen Monaten Dürre herrscht. Leider waren die Brände in dieser Saison in Teilen des Buschs sehr intensiv, sodass die Erholung weitaus länger als normal dauern könnte, wodurch Wildtiere weder Futter noch Unterschlupf finden.
Projekte zur Wiederherstellung lebenswichtiger Wildtier-Korridore, wie unsere Intitiative zur Anpflanzung von Bäumen mit unserem Partner "Bangalow Koalas", sind nun wichtiger als je zuvor. Australien wird die Auswirkungen dieser Brände noch lange Zeit spüren. Wir werden deren Rettungs- und Wiederaufforstungsmaßnahmen weiterhin unterstützen.
Bear ist unser speziell ausgebildeter Spürhund für Koalas und wichtiger Helfer bei unseren Such- und Rettungseinsätzen. Er wurde von einem Team an der University of the Sunshine Coast trainiert und ist einer der wenigen Spürhunde in Australien, der lebende Koalas aufgrund des Geruchs ihres Fells aufspüren kann. In dieser Buschfeuer-Saison waren Bear und sein Hundeführer bereits im südöstlichen Teil von Queensland und in den am schlimmsten betroffenen Gebieten in New South Wales im Einsatz.
Er zeigte bereits einige mögliche Aufenthaltsorte von Koalas an, findet Spuren an Bäumen und Kot auf dem Boden. Kürzlich konnte er das Rettungsteam zu einem Koala führen, der sich hoch in einen Baum geflüchtet hatte. Das Team konnte diesen dann auf Anzeichen oder Verletzungen durch das Feuer sowie auf Krankheiten untersuchen.
Bear ist weiterhin auf Abruf bereit, um den Teams bei der Suche und Rettung von Wildtieren zu helfen, wo immer er gebraucht wird.
Wir setzen unsere Such- und Rettungseinsätze fort und unterstützen unsere örtlichen Partner weiter, die einen steten Zustrom verletzter und hilfsbedürftiger Tiere verzeichnen.
Hier finden Sie weitere Informationen über den Koala-Spürhund, der das Internet im Sturm erobert.
Seit September ist das australische Team des IFAW rund um die Uhr im Einsatz. Nachdem die Brände sich ausweiteten, verstärkten wir unsere Einsätze vor Ort und entsandten unser internationales Team für Katastrophenhilfe in die Region. Dieses koordiniert nun das Krisenmanagement vor Ort und unterstützt lokale Tierschutzgruppen in den betroffenen Gebieten.
Eine Spende hilft uns natürlich dabei diesen und weitere Einsätze weltweit zu unterstützen. Beispielsweise können wir
Auch wenn Sie nicht spenden können, können Sie helfen. Aufmerksamkeit hilft. Leiten Sie gerne unsere E-Mails oder Beiträge in sozialen Netzwerken und sprechen Sie mit Ihrer Familie, Freunden und Bekannten. Für noch aktivere Hilfe für die Tiere können Sie sich beispielsweise lokalen Tierschutzgruppen als Freiwillige anzuschließen und so die Tiere in Ihrer Umgebung zu schützen. Bitte beachten Sie: wir benötigen aktuell keine Handschuhe für Koalas mehr.
Der IFAW ist bereits seit dem Ausbruch der verheerenden Buschbrände im September 2019 vor Ort im Einsatz, um betroffene Tiere gemeinsam mit örtlichen Partnern zu retten und zu versorgen. In den ersten Tagen nach Ausbruch der Feuer kauften wir ein Allrad-Rettungsfahrzeug für Wildtiere, das nun von unserer Partnerorganisation „Friends of the Koala“ genutzt wird. Außerdem errichteten wir temporäre Notunterkünfte für Koalas, Kängurus, Vögel und Fledermäuse sowie Schlafhäuschen für Possums. Zusätzlich erwarben wir ein Rettungsfahrzeug für "Hunter Wildlife", Feuerschutzkleidung für mehrere lokale Organisationen, Tankkarten für Pflege- und Rettungskräfte, medizinische Bedarfsgüter, Futter und UHF-Funkgeräte und kamen für den Transport eines Wassertanks auf.
Ihre Spenden an den IFAW helfen uns dabei, den Einsatz des Spürhundes für Koalas Bear zu finanzieren, Einsätze in Brandgebieten durchzuführen und unsere Tierarzthelferin bei „Friends of the Koala“ sowie einen Tierarzt in der Tierklinik des Schutzgebiets "Bonorong Wildlife Sanctuary" in Tasmanien zu bezahlen. Wir kommen vielen anderen lokalen Organisationen zu Hilfe und stellen diesen notwendige Ausrüstung zur Verfügung.
Um unser Team vor Ort zu unterstützen, entsandten wir weitere Mitarbeiter aus unseren internationalen Niederlassungen mit Erfahrung in Katastrophenhilfe und Risikominderung. So steigern wir unsere Kapazitäten, weiten unsere Hilfsmaßnahmen aus und stellen notwendige Bedarfsgüter dort zur Verfügung, wo diese am dringendsten benötigt werden.
Weiterhin wird der IFAW in folgende langfristige Maßnahmen investieren:
Ziel ist, den Koalas sowie anderen einheimischen Tieren in Australien eine Zukunft zu geben in der sie sicher leben und wachsen können. Diese umfassenden Maßnahmen und Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern vor Ort realisiert.
In Australien arbeiten wir seit über dreißig Jahren mit lokalen Wildtier-Organisationen zusammen. Dies werden wir auch weiterhin tun. Es werden weiterhin Ressourcen und finanzielle Mittel auch in Zeiten von Buschfeuern bereitgestellt, unter anderem für:
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