Er besitzt lange Stoßzähne, die fast über den Boden schleifen: Elefantenbulle Craig kann selbst nicht wissen, dass er mit seinen eindrucksvollen Stoßzähnen eine besondere Zielscheibe für die Wilderei ist.
Craig weiß auch nicht, dass er einer der berühmtesten Elefanten im Amboseli-Nationalpark in Kenia ist, bekannt als „Big Tusker“ – einer der letzten seiner Art, die noch leben. Diese riesigen, älteren männlichen Elefanten, die auch „Super Tusker“ genannt werden, wurden jahrhundertelang gnadenlos gejagt, sodass nur noch wenige von ihnen übrig sind.

Wilderei stellt eine Bedrohung für alle Elefanten dar – aber „Super Tusker“ wie Craig werden sind wegen ihrer beeindruckenden Stoßzähne ein besonderes Ziel, was einen illegalen Handel nährt, der jeden Winkel der Welt durchdringt. Dieser illegale Handel kostet nicht nur einzelnen Elefanten das Leben, sondern hat auch Auswirkungen auf ganze Ökosysteme.
Big Tusker voraus
Mit 53 Jahren hat Craig viele andere Elefanten überlebt. Craig ist ein sehr bescheidener, sanfter Bulle, weniger aggressiv als die meisten Männchen – was auch eine Erklärung dafür ist, warum seine Stoßzähne in makellosem Zustand sind; Sie wurden nicht im Kampf abgebrochen.
Craig verbringt seine Zeit damit, immer wieder mit jüngeren Bullen durch die Landschaft zu streifen, sie zu führen und ihnen wichtige Lebensfertigkeiten beizubringen, darunter auch Überlebenstaktiken. „Big Tusker“ spielen eine wichtige soziale Rolle in rein männlichen Junggesellenherden, indem sie unruhige, jüngere Elefanten in Schach halten.
Warum Elefanten so wichtig sind
Wenn erwachsene Elefanten getötet werden, leidet ihre Herde. Junge Kälber werden zu Waisen. Die Populationen schrumpfen. Infolgedessen erfüllen weniger Elefanten ihre notwendigen Funktionen als „Ökosystemingenieure“. Elefanten verbreiten unter anderem Samen, düngen den Boden und schaffen Nahrungs- und Wasserquellen für andere Tiere.

Gesunde, aktive männliche Elefanten, sogenannte Bullen, sind besonders wichtig, um einen starken Genpool für die nächste Elefantengeneration zu gewährleisten. Ein allgemeines Missverständnis meint, dass „Big Tusker“ zu alt sind, um sich fortzupflanzen – diese Vorstellung entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage und dient als gefährliche Rechtfertigung für die fortgesetzte Jagd.
Da „Big Tusker“ immer seltener zu sehen sind, stellt ihre Tötung auch eine Bedrohung für Kenias Wildtier-Tourismusindustrie dar, einem wichtigen Wirtschaftszweig des Landes, der etwa 1,6 Millionen Menschen eine nachhaltige Lebensgrundlage bietet.
Dringender Handlungsbedarf
Erst im vergangenen Frühjahr wurden zwei weitere „Super Tusker“ auf tragische Weise in der grenzüberschreitenden Landschaft im Norden Tansanias, an der Grenze zu Kenia, getötet. Die Jagd auf Elefanten für Trophäen ist in Tansania leider immer noch erlaubt – in Kenia jedoch verboten.
Glücklicherweise streift Craig normalerweise nicht über die Grenze. Aber die Natur kennt keine nationalen Grenzen – andere Elefanten hatten nicht so viel Glück.
Das Leben von Craig und anderen Elefanten ist in Gefahr – die Wilderei bedroht weiterhin das Überleben ganzer Herden und schädigen die Gesundheit unserer so wichtigen Ökosysteme.
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