Hilfsprojekt für verwaiste Elefanten – Simbabwe
Der Tod einer Elefantenmutter ist oft das Todesurteil für ihr KalbVon Jos Danckwerts, Project Manager – Panda Masuie Release Site, und Simba Muphanwa, Technical Director
Im Jahr 2020 musste ein junges Elefantenkalb namens Samson das Unvorstellbare durchmachen: Seine Mutter fiel der Wilderei zum Opfer.
Sie wurde erschossen und starb an einer Wasserstelle. Ihr Kalb blieb verängstigt und allein in der sengenden Sonne zurück. Samson war zu jung, um ohne die eigene Mutter zu überleben. Er wich nicht von ihrer Seite. Ohne Hilfe würde auch sein Leben dort enden.

Hoffnung kam von ZimParks, mit Unterstützung von Wild is Life und dem IFAW. Ein Rettungsteam unter der Leitung von Richard Raphael und mir (Jos) sowie mit Tierarzt Dr. Kudzai Mupondi machte sich auf, um zu helfen. Wir betäubten das Kalb vorsichtig und bereiteten es für den Transport zur Panda-Masuie-Auffangstation (engl. Panda Masuie Rewilding Centre) vor, einem sicheren Zufluchtsort für verwaiste Elefanten.
Schon damals zeigte sich die immense Stärke und der Wille des Elefantenkalbs: Im Transporter war er für seine eigene Sicherheit und die des Rettungsteams gesichert. Doch er kämpfte so stark, dass sich die Metallplatten verbogen. Das brachte ihm den Namen Samson ein.
Von einer neuen Familie geführt
Doch damit war das Drama um den jungen Elefanten noch nicht vorbei: Als Samson in der Auffangstation Panda Masuie ankam, brach er sofort aus seinem Gehege aus und rannte in die Nacht hinaus. Wir schickten unser bestes Rettungsteam hinterher: unsere Leitkühe in Panda Masuie. Die Elefantendamen spürten Samson instinktiv auf und brachten ihn zurück in Sicherheit.
Sicher und wohlauf wurde Samson von einer neuen Familie aufgenommen. Ältere Weibchen wie Annabelle, Nkanyezi und Nora kümmerten sich um ihn, während er mit jüngeren Kälbern wie Chipo, Moses und Sizi spielte und die Umgebung erkundete. Unter der aufmerksamen Obhut des leitenden Tierpflegers Paradzai Mutize und seines Teams wurde Samson immer stärker und erlernte die Fähigkeiten, die er für ein Leben in Freiheit brauchen würde, wie zum Beispiel die Futtersuche.
Erste Schritte in der Wildnis
Im Jahr 2023 wagte Samson seinen ersten Schritt zurück in die Wildnis und schloss sich einer wilden Herde an. Doch Monate später tauchte Samson wieder vor den Toren von Panda Masuie auf, begleitet von seinen wilden Artgenossen. Er war sichtlich in Not: abgemagert und verletzt.
Es war wie ein Wunder, als wüssten die Elefanten, dass ihr verwundetes Herdenmitglied hier Hilfe bekommen konnte.

Von unserem Team behandelt und versorgt, bekam Samson eine neue Chance. Und die hat er wahrgenommen: Heute streift er wieder frei umher und erkundet den Zambezi-Nationalpark, den Panda Masuie-Wald und die von Flüssen durchzogenen Landschaften in der Nähe der Victoriafälle.
Daten für den Arten- und Naturschutz
Mit einem GPS-Halsband ausgestattet, lehrt Samson uns nun, wie Elefanten die Landschaften nutzen.

Samsons Geschichte ist ein Beweis für die Vision hinter IFAWs „Room to Roam“-Initiative. Mit ihr zielen wir darauf ab, sichere und vernetzte Landschaften in Afrika zu schaffen, in denen sich Elefanten und andere Wildtiere frei bewegen können. Als selbstbewusster junger Bulle streift Samson nun durch Flüsse, Wälder und Graslandschaften, wie es ihm immer bestimmt war.
Jeder verwaiste Elefant in Panda Masuie hat eine Geschichte von Verlust und Hoffnung zu erzählen. Einige, wie Samson, tragen nun GPS-Tracker, die ihre Bewegungen aufzeichnen. Andere, wie Mana, wurden von Wildtierkameras aufgenommen. Gemeinsam lehren sie uns, wie wir eine bessere Zukunft für Tiere und Menschen schaffen können.
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