Teufelsrochen brauchen besseren Schutz durch das Artenschutzabkommen CITES
Teufelsrochen brauchen besseren Schutz durch das Artenschutzabkommen CITES
1 September 2016
Teufelsrochen unterscheiden sich von anderen Rochenarten durch ihre langen, flügelartigen Brustflossen. Die imposanten Tiere haben als so genannte Filtrierer ihren Platz im unteren Teil der Nahrungskette und sind damit eine Indikatorart, deren Vorkommen zur Gesundheit des Ökosystems beiträgt.
Es gibt neun verschiedene Teufelsrochenarten. Der Meeresteufel (Mobula mobular), der Mobula rochebrunei, der Mobula tarapacana, der Mobula eregoodootenkee, der Mobula munkiana, der Mobula thurstoni, der japanische Teufelsrochen (mobula japonica), der Mobula hypostoma und der Mobula kuhlii.
Gemäß der Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature) ist der Meeresteufel eine gefährdete Art, Mobula rochebrunei und tarapacana sind verletzlich und die anderen Arten sind als bedroht eingestuft. Lediglich Mobula hypostoma und kuhlii sind nicht in der Liste gefährdeter Arten aufgeführt, weil es zu ihnen keine Daten gibt.
Unnachhaltige, unkontrollierte und unregulierte Befischung der Teufelsrochenarten hat zugenommen, da die Kiemenblättchen, das sind federähnliche Fasern aus Knorpel, die die Tiere zum Filtern von Plankton benutzen, für den Handel zunehmend attraktiv werden.
Diese Kiemenblättchen sind die Hauptzutat einer traditionellen Suppe mit Ginseng und getrockneter Seenadel. Sie werden auch in der traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung von Asthma, Ausschlägen, Windpocken und sogar von Krebs verwendet. Es existieren Berichte, laut denen von jedem Rochen 3,5 kg getrocknete Kiemen zu gewinnen sind, die man in China für bis zu 557 US-Dollar pro Kilo verkaufen kann.
Warum Schutz durch Listung in Anhang II?
Der japanische Teufelsrochen und der Mobula tarapacana haben kleine und stark zerstückelte Populationen, die über die tropischen und gemäßigten Meeresgebiete verteilt sind. Bei allen Populationen wurden weltweit Rückgänge verzeichnet und im Indopazifik hat man in den letzten 10 bis 15 Jahren einen besonders dramatischen Rückgang beobachten können.
Die niedrige Reproduktionsrate und die späte Geschlechtsreife machen den Teufelsrochen sehr leicht zum Opfer von Überfischung. Die Bestände erholen sich nur extrem langsam. Die Geschlechtsreife bei den Weibchen ist nicht bekannt, man weiß jedoch, dass die Lebensspanne eines japanischen Teufelsrochens bei zwischen 15 und 20 Jahren liegt. Die Trächtigkeitsdauer liegt bei etwa einem Jahr und es wird nur alle zwei bis drei Jahre ein einziges Junges geboren.
Dadurch, dass Mantarochen und ihre Unterarten seit kurzem durch CITES-Anhang II geschützt sind und damit durch die Schutzbestimmungen in wichtigen Fischereistaaten weniger befischt werden dürfen, kann man erwarten, dass die Jagd auf Teufelsrochen aufgrund der hohen Nachfrage zunimmt.
Alle erwähnten Teufelsrochenarten müssen dringend in Anhang II gelistet werden, um sicherzustellen, dass die internationale Nachfrage nicht weiterhin die unnachhaltige Befischung anheizt.
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