Hurrikan Melissa: Die Reaktion des IFAW
Hurrikan Melissa: Die Reaktion des IFAW
Der IFAW bereitet Hilfsmaßnahmen vor, während die verheerenden Auswirkungen von Hurrikan Melissa deutlich werden
Hurrikan Melissa hat in Jamaika großflächige Schäden angerichtet: 77% der Insel sind ohne Strom, und in weiten Teilen des Westens und im Landesinneren sind die Kommunikationswege unterbrochen. Wir bemühen uns aktiv darum, Kontakt aufzunehmen – wir telefonieren, koordinieren über Zeitzonen hinweg und prüfen jede Möglichkeit, um Hilfsgüter ins Land zu bringen.

Aufgrund der weitreichenden Stromausfälle und der eingeschränkten Telefonverbindung konnten wir unsere Partner vor Ort bisher nicht erreichen, darunter das Animal House Jamaica. Derartige Kommunikationsprobleme kommen unmittelbar nach einem schweren Sturm häufig vor. Wir gehen davon aus, dass wir den Kontakt bald wiederherstellen können.
Straßensperrungen aufgrund von Trümmern und Schlammlawinen machen Rettungsmaßnahmen und Lagebeurteilungen vor Ort gefährlich, oft sogar unmöglich. Die Flughäfen versuchen, den Betrieb schnell wieder aufzunehmen, um Hilfsgüterflüge möglich zu machen.
Wir stehen bereit und sind vorbereitet, um zu helfen, sobald es die Umstände zulassen. Nach der Räumung der Straßen und dem Beginn von humanitären Hilfsmaßnahmen wird unser Team schnellstmöglich daran arbeiten, Ressourcen zu mobilisieren und gezielte Hilfe für Tiere sowie die Menschen, die sich um sie kümmern, zu leisten. Dies ist einer dieser Momente, auf die sich der IFAW gezielt vorbereitet: Jetzt kann schnelles Handeln, Zusammenarbeit und Beharrlichkeit den Unterschied ausmachen.
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27. Oktober 2025
Hurrikan Melissa erreicht Kategorie 5 und wird im Jahr 2025 zum stärksten Sturm der Welt
Hurrikan Melissa hat dramatisch an Stärke gewonnen und nähert sich nun Jamaika und der umliegenden Region. Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) der USA hat Melissa zu einem Hurrikan der Kategorie 5 hochgestuft – mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von über 290 km/h und möglicherweise noch höheren Werten laut Satellitenschätzungen. Das macht Melissa zu einem der stärksten Stürme, die jemals die Insel Jamaika heimgesucht haben – und laut der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) möglicherweise sogar zum „Sturm des Jahrhunderts”.
Bevor er auf Land traf, bewegte sich Hurrikan Melissa mit nur 5–8 km/h in Richtung Westen. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit, mit der sich der Hurrikan fortbewegt, erhöht sich das Risiko für langanhaltende starke Regenfälle, orkanartige Winde und lebensbedrohliche Sturmfluten erheblich.
Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN berichtet, dass Hurrikan Melissa das Potenzial hat, eine weitreichende humanitäre Katastrophe auszulösen. Die Evakuierung von niedrig gelegenen und küstennahen Gemeinden wurde frühzeitig eingeleitet – darunter Gebiete um die Hauptstadt Kingston sowie die Südküste. Außerdem wurden vor dem Eintreffen des Hurrikans auf Land die beiden großen Flughäfen der Insel geschlossen und Hunderte von Notunterkünften eröffnet.
Wir arbeiten mit jamaikanischen und regionalen Partnern zusammen, während die Planung der Hilfsmaßnahmen und der Katastrophenhilfe in vollem Gange ist. Im Vorfeld des Sturms begann der IFAW, Animal House Jamaica mit Soforthilfen zu unterstützen. In einer Krise wie dieser, in der ganze Gemeinden bedroht sind und der Zugang zu ihnen möglicherweise tagelang stark eingeschränkt ist, sind alle Einrichtungen – staatlich und nichtstaatlich, öffentlich und privat – von entscheidender Bedeutung.
In erster Linie stellt der Hurrikan Melissa eine große humanitäre Krise für Jamaika, Haiti, Kuba und die Bahamas dar. Folglich sind auch die Haus- und Nutztiere in den Gemeinden gefährdet. Darüber hinaus stürzt ein Sturm dieser Größenordnung auch Wildtiere und Ökosysteme in eine Krise, bedroht Lebensräume, stört empfindliche Küstenökosysteme und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren in der Folgezeit. Tierarten, die von Mangroven, Feuchtgebieten oder Küstenwäldern abhängig sind, können über Nacht wichtige Schutz- und Nahrungsquellen verlieren.
Strom- und Kommunikationssysteme fallen bereits aus, und sofortige Unterstützung für Rettungs- und Hilfsmaßnahmen wird unerlässlich sein. Der IFAW steht bereit, um nach dem Hurrikan Melissa Hilfe zu leisten. Wir wollen sicherstellen, dass Tiere bei den Hilfsmaßnahmen nicht vergessen werden und lokale Partner die Unterstützung erhalten, die für den Wiederaufbau benötigt wird.
Ressourcen vor Ort
- Jamaica Red Cross Society – Nationale humanitäre Organisation, die bei schweren Stürmen Nothilfe, Unterkünfte und Koordination anbietet.
Website: jamaicaredcross.org
Telefon: +1 (876) 984‑7860
Facebook: facebook.com/jamaicaredcross
- Amt für Katastrophenschutz und Notfallmanagement (ODPEM) – Die Regierungsbehörde, die Unterkünfte, Evakuierungen und Katastrophenhilfe koordiniert
Website: odpem.org.jm
Telefon: +1 (876) 906‑9674–5
Karte der Notunterkünfte: https://www.odpem.org.jm/shelters/

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24. Oktober 2025
Sturm am Horizont: Vorbereitungen für den Tropensturm Melissa in Jamaika
In der Karibik gewinnt der Tropensturm Melissa zunehmend an Stärke und wird voraussichtlich bereits an diesem Wochenende zu einem schweren Hurrikan heranwachsen. Insbesondere der Inselstaat Jamaika ist alarmiert. Dort und in den benachbarten Regionen prognostizieren Meteorolog:innen gefährliche Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche.
Wir stehen in direktem Kontakt mit unserem langjährigen Partner The Animal House Jamaica, um mit Blick auf den herannahenden Sturm für ausreichend Futter, Vorräte und Unterkünfte zu sorgen.
Diese Soforthilfe unterstützt die Tiere in der Obhut des Animal House Jamaica direkt, während sich das Tierheim auf mögliche Überschwemmungen, Stromausfälle und Schäden vorbereitet. Wir werden den Sturm weiterhin genau beobachten und uns auf einen möglichst schnellen Einsatz vorbereiten, falls Tiere und lokale Tierheime betroffen sein sollten. Unser Team für Katastrophenhilfe bleibt in Alarmbereitschaft, um die Unterstützung nach Bedarf ausweiten zu können – einschließlich fachkundiger Beratung und zusätzlicher Nothilfe für Haus- und Wildtiere.
Mit Blick auf die Tiere können derartige Extremwetterereignisse zu Vertreibung, Verletzungen, Verlust ihres Lebensraums und Schäden an der ohnehin fragilen Infrastruktur der Tierheime führen. Selbst wenn Hurrikan Melissa die Küste Jamaikas nur streift, könnte die Insel dennoch schwerwiegende Auswirkungen durch Wind und Wasser zu spüren bekommen. Die außergewöhnlich warmen Meeresoberflächentemperaturen, die die Intensität des Sturms weiter verstärken, sind Teil eines beunruhigenden Trends: Immer stärkere Stürme, erhöhen den Druck auf die bereits von den Folgen der Klimakrise betroffenen Gebiete weiter und sind damit sowohl für Menschen als auch Tiere gefährlicher denn je.
Lehren aus dem Hurrikan Matthew
Als Hurrikan Matthew im Jahr 2016 wütete, war der IFAW vor Ort, um Soforthilfe zu leisten – sowohl in Jamaika als auch im US-amerikanischen North Carolina. Wir halfen bei der Rettung von Tieren, versorgten vertriebene Tiere mit Futter, reparierten beschädigte Unterkünfte und unterstützten die Rehabilitation verletzter Wildtiere. In Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und als Gründungsmitglied der National Animal Rescue and Sheltering Coalition (NARSC) haben wir Maßnahmen zur Soforthilfe mit längerfristigen Wiederaufbaumaßnahmen verbunden.
Unser Einsatz endete nicht, als das Schlimmste überwunden war. Wir arbeiteten weiterhin mit lokalen Partnern zusammen, um die Resilienz zu stärken und die Vorsorge vor solchen Naturkatastrophen zu verbessern – Anstrengungen, die nach wie vor unerlässlich sind, da Stürme immer häufiger und stärker werden. Wir bleiben wachsam, während sich der Tropensturm Melissa der Insel Jamaika nähert. Unser Team ist bereit schnell zu handeln, um Tiere zu schützen, Lebensräume wiederherzustellen und den Wiederaufbau in der gesamten Region zu unterstützen.
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