Hilfe für Tiere inmitten der humanitären Krise in der Demokratischen Republik Kongo
Hilfe für Tiere inmitten der humanitären Krise in der Demokratischen Republik Kongo
15 April 2024
Die jüngste Eskalation des Konflikts in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) hat nicht nur Tausende von Menschen vertrieben, sondern auch dazu geführt, dass viele Tiere von ihren Menschen getrennt, ausgesetzt oder gestohlen wurden, was das Leiden vor Ort noch verschlimmert und die Gesundheit von Tieren und auch Menschen gefährdet.
Als Reaktion auf die Verschärfung der Krise wurden mehrere humanitäre Lager in der Demokratischen Republik Kongo und in den Nachbarländern eingerichtet, um den vertriebenen Familien Unterkunft und Hilfe zu bieten. Während sich humanitäre Organisationen zu Recht mit hoher Aufmerksamkeit auf die unmittelbaren Bedürfnisse der Menschen konzentrieren, muss auch auf das Wohlergehen der sie begleitenden Tiere – Hunde, Ziegen, Schafe, Rinder und Geflügel – geschaut werden. Das hilft nicht zuletzt auch den Menschen.
In Zusammenarbeit mit den lokalen Organisationen Sauvons Nos Animaux (SNA) in der Demokratischen Republik Kongo und Animal Welfare and Protection Organization (AWPO) in Uganda unterstützt der IFAW die Bestandsaufnahme und Versorgung von Tieren in mehreren Flüchtlingslagern.
SNA hat Ende März in der Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo zwei Lager für Binnenvertriebene untersucht. In diesen beiden Lagern lebten fast 2.000 Tiere mit ihren Familien. Die Bedingungen für die Tiere waren schlecht, einige wiesen Anzeichen von Krankheiten und Parasiten auf, und die Familien hatten Mühe, die Tiere zu ernähren. Bislang gab es in diesen Lagern keine Dienste, die eine grundlegende Versorgung der Tiere gewährleisten konnten.
Masika Kavira, eine junge Mutter, die den größten Teil ihres Besitzes zurückgelassen hat, um im Flüchtlingslager Mungunga Zuflucht zu suchen, verlor zu Beginn des Krieges ihre Rinderherde, wodurch ihre Familie ihre Lebensgrundlange verlor. Masika floh mit ihren Kindern, ein paar Ziegen und ihrem Hund, während ihr Mann zurückblieb, um das Haus und die anderen Tiere zu schützen, die sie zurückgelassen hatten.
„Als ich im Lager ankam, durfte ich meinen Hund aus hygienischen Gründen nicht mitnehmen“, sagt sie. „Ich musste meinen treuen Begleiter am Eingang des Lagers zurücklassen, was mir das Herz brach. Jetzt bin ich auf meine Ziegen angewiesen, die leiden und sterben, weil sie nicht richtig versorgt werden.“
Der IFAW weitet seine Hilfe auf Grenzgemeinden in Uganda aus, wo viele Vertriebene Zuflucht suchen. Hier liegt der Schwerpunkt auf der tierärztlichen Versorgung der Tiere in den Auffanglagern und Neuansiedlungsgebieten. Durch die gesundheitliche Versorgung dieser Tiere will der IFAW das Risiko des Ausbruchs von Krankheiten mindern und das Leiden der Tiere unter den ohnehin schon belastenden Umständen lindern.
Darüber hinaus planen wir die Durchführung von Sensibilisierungs- und Schulungsprogrammen, um den lokalen Gemeinden das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie benötigen, um selbst effektiv mit Flüchtlingstieren umgehen zu können.
Tiere spielen im Leben vieler Menschen eine entscheidende Rolle, da sie ihnen als Lebensgrundlage und Gefährten dienen. Oft wird die emotionale Bindung unterschätzt. Die Vernachlässigung ihrer Bedürfnisse beeinträchtigt nicht nur ihr Wohlergehen, sondern untergräbt auch die Widerstandsfähigkeit menschlicher Gemeinden, die bereits mit immensen Herausforderungen konfrontiert sind. Mit unserer Arbeit zur Unterstützung dieser Tiere wollen wir zur allgemeinen Widerstandsfähigkeit und Stabilität der von Konflikten betroffenen Gemeinden beitragen und das Wohlbefinden der Tiere steigern.
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