Azzedine Downes
Mir hat es nie gereicht, einfach nur für einen guten Zweck zu kämpfen. Wir müssen auch wirklich etwas bewegen.
Rettung eines Elefantenkalbs in Simbabwe
Auf der Rückfahrt von einigen Meetings in Harare erreichte mich ein Notruf von Roxy, der Gründerin unserer Partnerorganisation "Wild is Life", die mit der „Zimbabwe Elephant Nursery“ (ZEN) das erste Elefantenwaisenhaus in Simbabwe ins Leben rief.
"Bitte kommen Sie sofort. Bei Mana Pools im Norden braucht ein Elefant dringend Hilfe. Das Flugzeug ist startklar und wartet bereits auf dem Rollfeld."
Genau darum geht es uns. Jedes einzelne Tier ist etwas Besonderes und wir sind zur Stelle, um sie zu retten. Eilig begaben wir uns zur Startbahn, und innerhalb von 5 Minuten saß ich im Flugzeug. Tierarzt Mark Lombard und das Team schilderten mir die Lage: ein weibliches Elefantenkalb war dabei beobachtet worden, wie es allein im Mana Pools Nationalpark umherirrte. Ihre Mutter war zuvor aus unbekannten Gründen gestorben - vermutlich fiel sie der derzeitigen Dürre zum Opfer. Ohne den Schutz ihrer Herde war die sieben Monate junge Waise stark gefährdet und musste dringend gerettet werden.
Bei unserer Ankunft trafen wir auf die Ranger und einen örtlichen Safariveranstalter im Landrover. Es dämmerte bereits, und ein Sturm zog auf, sodass wir uns schnellstens auf den Weg machten, um das Elefantenkalb zu retten. Aufgrund des Wetters sowie bereits vorangeschrittenen Zeit blieb uns eine Stunde, um das Elefantenkalb zu lokalisieren, zu betäuben und zum Flugzeug zu bringen. Wir waren fest entschlossen, diesen Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen und sie zu retten.
Nach zwanzig Minuten entdeckten wir den jungen Elefanten. Sie war unter einem Baum zusammengebrochen und brauchte dringend Hilfe. Hätten wir sie zu diesem Zeitpunkt nicht entdeckt, wäre sie ein leichtes Opfer für Hyänen oder Löwen geworden.
Als wir uns dem Kalb zu Fuß näherten, erhob es sich ängstlich. Mit Hilfe weiterer Ranger gelang es uns, die kleine Waise zu betäuben und behutsam auf den Boden zu legen. Wir luden sie auf die Ladefläche des Landrovers und eilten zum Flugzeug.
Während des eineinhalbstündigen Rückflugs nach Harare wurde sie von unserem Team intensiv überwacht. Der Tierarzt Mark Lombard und die Tierschutzhelferin Catharine Jennings kontrollierten ständig ihre Lebenszeichen, während ich sie mit Sauerstoff versorgte und in Decken hüllte.
Nach der Landung luden wir sie in den Transporter und fuhren zur ZEN-Station. Unsere Tierärzte erstellten Röntgenaufnahmen von ihren Beinen und suchten ihren Körper gewissenhaft nach ernsten Verletzungen ab. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass es ihr gut ging, war es Zeit, das Elefantenkalb wieder aufzuwecken.
Nur Sekunden nach Verabreichung des Gegenmittels war die Kleine bereits auf den Beinen und lief im Stall umher. Mit weit aufgerissenen Augen wedelte sie heftig mit den Ohren. Sie hatte Angst, und nur ihresgleichen konnte ihr Trost spenden.
Elefantenweibchen Moyo, die sechsjährige Matriarchin der Anlage war ganz begierig, das neue Kalb zu begrüßen. Sie überquerte den Gang und reckte den Kopf in die Box, um den Neuankömmling zu trösten. Moyo beschnüffelte und streichelte das Kalb behutsam mit ihrem Rüssel. Dieses beruhigte sich sofort. Dieses Verhalten war vertraut, und so fühlte es sich sicher.
Es war ein ganz besonderer Moment zu sehen, wie liebevoll Moyo sich um das Kalb kümmerte. Elefanten sind intelligente und mitfühlende Tiere, die ihre Gefühle auch deutlich zum Ausdruck bringen können. Um gedeihen zu können, benötigen sie die Unterstützung anderer Elefanten. Moyo wird einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass das junge Kalb eines Tages in die Wildnis zurückkehren kann. Genauso, wie die Pfleger, die rund um die Uhr für die kleine Waise da sind.
Meine Frau Nadia und ich wurde die Ehre zu Teil dem kleinen Kalb einen Namen zu geben. Nach einem langen und sorgfältigen Austausch haben wir uns für „Amira“ entschieden. Ein beliebter Name, der „Prinzessin“ auf arabisch bedeutet. Amira beginnt nun der erste Teil ihrer Rehabilitation. Ihr Potential ist uns bereits jetzt bewusst. Ein einzelnes Tier kann einen Unterschied ausmachen - für Populationen, Lebensräume und den Tierschutz. Nach ihrer Freilassung in der Wildnis kann sich das Elefantenweibchen einer Herde anschließen, und dann steht ihr die Welt offen. Sie könnte eine neue Generation von Elefanten aufziehen und zum Anwachsen der örtlichen Elefantenbestände in Simbabwe beitragen. Im Laufe ihres Lebens könnte sie die Gesundheit ihrer Spezies auf lange Sicht stärken und ihre Überlebenschancen auch in Zukunft verbessern.
-Azzedine Downes, IFAW Präsident und CEO
Azzedine Downes
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