Schutzprojekt Greater Manas – Indien
Durch Wiederansiedlung von Tieren, Schutz und Vergrößerung des Lebensraums hat der IFAW die natürliche Umgebung wiederhergestellt und vor allem auch die Rückkehr des Panzernashorns ermöglicht23 Jahre Zentrum für Wildtierrehabilitation in Indien: Über 9.500 gerettete Tiere
23 Jahre Zentrum für Wildtierrehabilitation in Indien: Über 9.500 gerettete Tiere
Jedes Jahr werden Teile des Kaziranga-Nationalparks in Assam, Indien, überflutet. Und jedes Mal ist das Team vom IFAW-WTI Zentrum für Wildtierrehabilitation (Center for Wildlife Rehabilitation and Conservation, CWRC) zur Stelle, um Tieren in Not zu helfen.
Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat das CWRC über 9.500 Tiere aufgenommen. 63 % davon konnten erfolgreich wieder ausgewildert werden. Dieser beeindruckende Erfolg ist der gemeinsamen Unterstützung vom IFAW, dem Wildlife Trust of India (WTI) und dem Assam Forest Department zu verdanken.
Es ist das erste Rettungs- und Rehabilitationszentrum seiner Art im Land. Die engagierten Veterinär- und Pflegeteams sowie zahlreiche Freiwillige haben durch ihre Arbeit bereits über 357 verschiedenen Tierarten geholfen, darunter Nashörner, Elefanten, Nebelparder und Schweinshirsche.

Wenn das Wasser steigt, beginnt die intensivste Zeit
Die jährlichen Sommerfluten des Brahmaputra sind zwar wichtig für die umliegenden Graslandschaften, doch sie bringen viele Tiere, darunter bedrohte Tierarten, in große Gefahr. Die Überschwemmungsgebiete erstrecken sich kilometerweit. Sobald das Wasser steigt, breitet es sich rasch aus. Manche Tiere kommen ums Leben, und viele Jungtiere, darunter Nashorn- und Elefantenkälber, werden von ihren Müttern getrennt und sind allein nicht überlebensfähig. Auch die umliegenden Dörfer sind betroffen: Häuser, Infrastruktur und Landwirtschaft werden beschädigt. Die Fluten treiben Tiere näher an die Siedlungen heran und das Risiko von Mensch-Wildtier-Konflikten steigt.
Bei Hochwasser mobilisiert das CWRC ein Team von 30 bis 40 Fachkräften und Freiwilligen. Über vier spezialisierte Einheiten und temporäre Camps wird sichergestellt, dass möglichst viele hilfsbedürftige Tiere versorgt werden können. Auch Teams der Forstbehörde und die Bevölkerung vor Ort retten immer wieder Tiere und bringen sie zur Versorgung ins CWRC.
Dank des Einsatzes vieler mitfühlender Menschen rettet das CWRC in jeder Flutsaison über 700 Tiere.

Rettung unterstützt Artenschutz
Der Kaziranga-Nationalpark, ein 1.300 Quadratkilometer großes UNESCO-Weltnaturerbe, ist das weltweit größte Schutzgebiet für Panzernashörner. Diese Art war Anfang des 20. Jahrhunderts fast ausgestorben, konnte sich aber dank intensiver Schutzmaßnahmen erholen.
Die Arbeit des CWRC verbindet Rettung und Artenschutz: Das Zentrum hat nicht nur zahlreiche Panzernashornkälber aus den Fluten gerettet und gepflegt, sondern auch erfolgreich in den nahegelegenen Manas-Nationalpark ausgewildert und damit eine zuvor lokal ausgestorbene Population wieder zurückgebracht.
Wissenschaftlich fundiert und durch sektorübergreifende Partnerschaften unterstützt, hat das CWRC auch Weißbrauengibbons in sichere Lebensräume umgesiedelt, über 85 Kragenbären ausgewildert und zur Wiederherstellung von Populationen Asiatischer Elefanten, Büffel und Störche beigetragen.

Darüber hinaus ist das CWRC fest in der lokalen Gemeinde verankert, unter anderem durch Aufklärungsarbeit zur Förderung von Koexistenz von Menschen und Wildtieren und durch gemeinschaftsgetragene Arten- und Naturschutzprojekte. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie eng die Rettung einzelner Tiere und Artenschutz miteinander verbunden sind.
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