Mexiko ist dank Impfkampagnen vor Tollwut geschützt
Mexiko ist dank Impfkampagnen vor Tollwut geschützt
5 April 2016
Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation Coco's Animal Welfare haben wir zum vierten Mal in Folge bei der jährlichen Tollwut-Impfkampagne in Playa del Carmen mitgeholfen.
Ich erinnere mich noch an die TV-Spots, die in meiner Kindheit liefen. Darin wurde uns gezeigt, wie wir uns durch gründliches Händewaschen vor Magen-Darm-Krankheiten schützen, wie wir Wasser abkochen, bevor wir es trinken, wie Obst und Gemüse gewaschen und desinfiziert werden muss, bevor man es isst, und dass wir Hunde und Katzen jährlich gegen Tollwut impfen lassen müssen.
Während meines Tiermedizinstudiums hatte ich dann erstmals Gelegenheit, in einem der größten Bezirke von Mexico City bei einer Impfkampagne mitzumachen. Bis dahin hatte ich so gut wie keine Erfahrung mit dem Impfen von Tieren. Es war eine fantastische Erfahrung für mich. Ich lernte, wie man die Tiere anfassen muss und wie man die Impfung schnell und behutsam durchführt. Krankenschwestern, Mitarbeiter des Militärs, Tierärzte und Tiermedizinstudenten nahmen an den Impfkampagnen teil, indem sie von Haus zu Haus gingen und den Bewohnern das Impfen ihrer Tiere anboten.
So wurden die Tiere schon früher geimpft - lange bevor die Kampagne "One Health" zum Inbegriff für die Bekämpfung von Tierkrankheiten wurde, die auf Menschen übertragbar sind. Ich erinnere mich nicht genau, wie viele Hunde wir damals im Rahmen der Kampagne impften. Es waren jedoch sehr viele. Und genau solche Kampagnen gibt es in den meisten Stadtteilen noch immer jedes Jahr.
Eine befreundete Tierärztin erzählte mir, dass sie einmal an eine Tür klopfte und feststellte, dass dort über zehn Familien lebten. Alle hatten Haustiere. Daher wurden nur allein in diesem einen Haus Dutzende Tiere geimpft.
Die mexikanische Regierung führt Tollwutimpfungen für Hunde weiterhin jährlich in jedem Dorf und in jeder Stadt durch. Denn regelmäßige Impfungen sind der Schlüssel zur erfolgreichen Tollwutbekämpfung. Und Mexiko nimmt dies sehr ernst.
Heutzutage wäre es in Mexiko nicht mehr hinnehmbar, wenn sich auch nur ein einziges Kind mit Tollwut anstecken würde.
Mexiko hat eines der besten Programme zur Tollwutprävention weltweit. Dadurch gibt es bei Hunden so gut keine Fälle von Tollwut. Auf internationalen Konferenzen wird Mexiko von Experten stets als Musterbeispiel für die erfolgreiche Tollwutbekämpfung durch nachhaltige Impfkampagnen für Hunde genannt.
Gemeinsam mit Coco's Animal Welfare hat der IFAW auch in diesem Jahr in Playa del Carmen eine Impfstation eingerichtet: In nur sechs Tagen impften wir 1.329 Hunde und Katzen.
Insgesamt konnten in sechs Impfstationen in Playa del Carmen 7.000 Tiere geimpft werden. Die Impfstoffe und das Impfzubehör wurden dabei von der Regierung gestellt. Die Tierbesitzer wissen, dass die Impfung wichtig für die Gesundheit ihrer Haustiere ist. Und sie sind sogar gesetzlich verpflichtet, ihre Hunde und Katzen impfen zu lassen.
Dank staatlicher Kampagnen, öffentlicher Aufklärung und der Mitarbeit von Organisationen wie dem IFAW und Coco's Animal Welfare schafft es die mexikanische Regierung, jährlich in nur einer Woche Millionen von Hunden und Katzen impfen zu lassen.
Auf Bali hingegen hat es erst kürzlich wieder Fälle von Tollwut gegeben. Der IFAW und andere internationale Organisationen unterstützen die Regierung von Bali mit aller Kraft, um das Problem auf humane und nachhaltige Weise in den Griff zu bekommen, indem wir versuchen, die Regierung zu ermutigen, dasselbe System einzuführen, das in Mexiko schon seit Jahrzehnten funktioniert. Leider tötet die Regierung von Bali weiterhin Hunde. Und zwar auch geimpfte und gesunde Hunde sowie Hunde, die einen Besitzer haben.
Wir haben mehrfach wissenschaftlich bewiesen, dass Massentötungen keineswegs zur Eindämmung von Tollwut beitragen. Abgesehen davon, dass diese Praxis äußerst grausam und für die Bevölkerung - besonders für Kinder - traumatisierend ist, destabilisieren Massentötungen die Hundepopulation. Und sie zerstören jegliche Hoffnung darauf, dass die geimpften Hunde als Barriere gegen die Seuche dienen können - so wie sie es hier in Mexiko der Fall ist.
Falsche Maßnahmen der Seuchenbekämpfung führen zu sinnlosem Leid und Tod. Fordern Sie deshalb mit uns gemeinsam die Regierung Balis auf, die Massentötungen zu stoppen und stattdessen die Hunde impfen zu lassen.
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