Chile: IFAW und GAAP retten Pferde aus den Flammen
Chile: IFAW und GAAP retten Pferde aus den Flammen
3 Februar 2017
Der IFAW und die Global Alliance for Animals and People (GAAP) sind in Chile im Einsatz, um verletzte Tiere vor den Flammen zu retten. Nachdem die letzten Tiere spätabends versorgt waren, schickte uns das Team ein Update über die aktuellen Entwicklungen vor Ort.
Zusammen mit unserer Partnerorganisation GAAP sind wir in Chile in den vom Feuer betroffenen Gebieten vor Ort und retten die Tiere. Wir wurden zu Hilfe gerufen, um die Tiere in Sicherheit zu bringen und medizinisch zu versorgen.
Am Tag unserer Ankunft trafen wir uns zunächst mit anderen Rettungsteams vor Ort und richteten unser Basislager ein. Dann wurden wir zu unserem ersten Rettungseinsatz gerufen. Es handelte sich um ein verletztes Pferd. Ein Viertel seines Körpers war mit Brandwunden bedeckt. Glücklicherweise waren spezialisierteTierärzte und Pfleger vor Ort, um die Stute schnell medizinisch zu versorgen.
Das Gelände rund um die geschützten Weideflächen, auf denen die Tiere untergebracht sind, ist noch immer grün. Doch im Hintergrund sieht man den Rauch und die verbrannte Erde. Glücklicherweise ist unser Standort nicht unmittelbar vom Feuer bedroht. Wir sind dennoch jederzeit einsatzbereit, falls der Wind dreht.
Ein anderes Pferd, das wir retten konnten, war den ganzen Tag nervös. Sein Herz schlug unregelmäßig. Wir machten uns große Sorgen. Der Hengst hatte schwere Verbrennungen erlitten. Wir mussten die Ursache für seine Unruhe finden. Sollte es etwas Ernstes sein, würden wir ihn in eine Spezialklinik für Pferde abseits unseres Einsatzortes bringen, die uns ihre Hilfe angeboten hatte. Wir entnahmen ihm eine Blutprobe und ließen diese schnell in einer nahegelegenen Klinik untersuchen. Als wir das Untersuchungsergebnis erhielten, entschieden wir, ihn in die Klinik zu bringen. Das bedeutete eine lange Fahrt mit einem sehr kranken Tier. Glücklicherweise geht es ihm dank des großartigen und unermüdlichen Einsatzes aller Beteiligten mittlerweile wieder besser.
Es ist großartig, wie viele Menschen uns inzwischen ehrenamtlich unterstützen. Es soll sogar Staus geben, weil sehr viele Einheimische in die betroffenen Gebiete fahren, um zu helfen und den Tieren dringend benötigtes Futter zu spenden. Heute holten wir 40 Heuballen ab, die Anwohner spendeten.
Es besteht jedoch noch immer ein immenser Bedarf an medizinischer Notausrüstung, vorübergehenden Weideflächen und Material für notwendige Einzäunungen.
Die Tragödien, die sich hier ereignet haben, berühren die Menschen sehr, und sie wollen helfen. Viele, die unseren Rettungstransporter sehen, hupen und rufen, um ihre Solidarität zum Ausdruck zu bringen.
Gegen 23:30 Uhr trafen noch mehr Pferde bei uns ein. Diesmal brachte ein großer Transporter sechs Pferde aus Santa Olga (der Gemeinde, die in einem der Feuer letzte Woche vollständig niederbrannte). Die meisten Pferde hatten schwere Verbrennungen. Eines der Jungpferde war eng an ein anderes Pferd geschmiegt. Wir dachten zunächst, es sei seine Mutter. Doch dann erkannten wir, dass es nicht die Mutter war. Offenbar hatte seine Mutter das Feuer nicht überlebt, und der Kleine suchte bei einer der Stuten Schutz.
Täglich müssen wir neue Tiere retten und versorgen. Unser Team ist unermüdlich im Einsatz, um so vielen Tieren wie möglich zu helfen. Und noch immer wüten die Flammen. Deshalb werden wir weitermachen und für die Tiere da sein – solange sie unsere Hilfe brauchen.
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