Unterwasserlärm: Schüsse im Schutzgebiet
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Hamburg, 23.01.2023 – Malawischen Wildtierbehörden ist es letzte Woche gelungen, mehr als fünfzig Elefanten in den Kasungu-Nationalpark (KNP) in Malawi zurückzutreiben. Die Tiere waren zuvor aus dem Nationalpark gewandert und in die Gemeinde Lumezi im benachbarten Sambia eingedrungen. Dabei verursachten die Elefanten erhebliche Ernteschäden. Menschen wurden bei dem Vorfall keine verletzt. Zu Mensch-Wildtier-Konflikten kommt es vor allem aufgrund der kleiner werdenden Lebensräume für Elefanten und zunehmend dichter besiedelter Gebiete.
„Konflikte zwischen Menschen und Elefanten sind ein ernst zu nehmendes Problem für die Gemeinden und eine große Herausforderung im großräumigen Schutz von Elefanten in Afrika“, sagte Patricio Ndadzela, IFAW-Direktor für Malawi und Sambia. „Die Koexistenz von Menschen und Elefanten ist vielleicht das wichtigste Thema, mit dem sich der Schutz von Elefanten derzeit auseinandersetzen muss. Dieses Ereignis ist ein mahnendes Beispiel für die Realitäten und die Relevanz der Konflikte, die wir in unserer Arbeit zu mildern versuchen.“
Da acht der Elefanten mit Peilsendern ausgestattet sind, konnten die Wildhüter:innen die Herde lokalisieren und schnell reagieren. Die Elefanten gehören zu den mehr als 250 Elefanten, die Mitte 2022 vom Department of National Parks and Wildlife (DNPW) Malawi mit finanzieller Unterstützung des International Fund for Animal Welfare (IFAW) und African Parks in den Kasungu-Nationalpark umgesiedelt wurden. Diese Aktion war Teil einer groß angelegten Umsiedlung von Wildtieren zur Wiederbelebung des zweitgrößten Nationalparks in Malawi.
Der Kasungu-Nationalpark ist Teil des grenzüberschreitenden Schutzgebiets zwischen Malawi und Sambia (Malawi-Zambia Trans Frontier Conservation Area, TFCA), einem Abkommen zwischen den beiden Ländern, das die freie Wanderung von Wildtieren einschließlich Elefanten, ermöglicht. Unter der Leitung des DNPW Malawi und mit Unterstützung der lokalen Gemeinden hat der IFAW einen ausgedehnten Abschnitt des Nationalparks in Malawi eingezäunt. Die Grenze zu Sambia bleibt als Teil der durch das internationale TFCA-Abkommen gewährleisteten Verbindung jedoch ohne Zaun.
Der Kasungu-Nationalpark wird vom DNPW Malawi verwaltet und vom IFAW unterstützt. Der IFAW fördert außerdem das DNPW Sambia dabei, wichtige Infrastruktur für Ranger:innen bereitzustellen. Es waren DNPW-Ranger:innen aus der Chikomeni Ranger Base in Sambia, die halfen, die Elefanten zurück in den Kasungu Nationalpark zu treiben.
„Es ist wichtig, aus Ereignissen wie diesen nachhaltige Erkenntnisse zu ziehen und alles dafür zu tun, die Wahrscheinlichkeit für Vorfälle dieser Art weiter zu minimieren. Der IFAW arbeitet mit den lokalen Behörden zusammen, um zu gewährleisten, dass die Sicherheit und Gesundheit von Menschen und Tieren Priorität hat“, fügt Ndadzela hinzu.
Die Unterstützung des IFAW bei der Bewältigung von Konflikten zwischen Menschen und Elefanten im TFCA-Schutzgebiets zwischen Malawi und Sambia sowie darüber hinaus wird ausgeweitet und beinhaltet:
- Identifizierung von Hotspots und Entwicklung von Aktionsplänen für Gemeinden
- Aufklärung und Sensibilisierung lokaler Gemeinden
- Rekrutierung und Ausbildung von Einsatzkräften (sogenannter Primary Response Units)
- Rekrutierung und Ausbildung von lokalen Gemeinde-Scouts, die aktiv dabei helfen, die Koexistenz von Wildtieren und Menschen zu fördern
- Bereitstellung von Ausrüstung zur schnellen Reaktion, u.a. Motorräder
Für weitere Infos oder Interviews kontaktieren Sie bitte:
Raphael Heinetsberger
Pressesprecher
t: +49 (0) 40 866 500 38
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