Team Lioness - Kenia
Rangerinnen für den Schutz der WildtiereCommunity Ranger in Afrika schützen Wildtiere auch während der COVID-19-Pandemie
Community Ranger in Afrika schützen Wildtiere auch während der COVID-19-Pandemie
Wussten Sie, dass sich Wildtiere 70-80% ihrer Zeit nicht in Nationalparks, sondern in Gemeindegebieten aufhalten? So leben vermutlich bis zu acht von zehn Wildtieren, die Sie während einer Pirschfahrt in Ihrem bevorzugten Nationalpark entdecken, die meiste Zeit des Jahres in Gebieten, die zu Gemeinden gehören. Wer sorgt dafür, dass Sie auch bei Ihrem nächsten Ausflug in den Nationalpark in ein oder zwei Jahren zahlreiche Wildtiere beobachten können, wenn Sie diesen vielleicht mit ihrer Familie oder mit Freunden besuchen? Community Ranger.
Zur alltäglichen Arbeit der Community Ranger gehört, Wildtieren sowie der Bevölkerung vor Ort zu helfen. Wenn eine Elefantenfamilie ihr bevorzugtes Wasserloch außerhalb der Nationalparks auf Gemeindegebiet besucht und ein Elefantenbaby in eines der Löcher rutscht, sind Community Ranger zur Stelle und helfen dem kleinen Dickhäuer. Wenn sich andererseits kleine Kinder der lokalen Bevölkerungen verlaufen, rufen die Familienmitglieder die Community Ranger zu Hilfe. Diese suchen dann nach den Kindern. Beide Ereignisse haben in den ersten vier Monaten von 2020 tatsächlich schon stattgefunden.
Während die Community Ranger mit diesen alltäglichen Aufgaben vertraut sind, müssen sie sich nun einer neuen Herausforderung stellen. Auch die Arbeit im und um den 392 Quadratmeter großen Amboseli Nationalpark wird von der COVID-19-Pandemie stark beeinflusst. Das Jahr steht ganz unter dem Motto „Social Distancing“. Durch das Ausbleiben internationaler Flüge nach Kenia sind auch die Besucherzahlen des Amboseli Nationalparks stark zurückgegangen, was zu sinkenden Einnahmen führt. Dieser Rückgang der Einnahmen wirkt sich direkt auf die Ranger und Community Ranger des Kenya Wildlife Service (KWS) sowie ihre Arbeit aus, Wildtiere zu schützen und in Mensch-Wildtier-Konflikten zu vermitteln. Der Einsatz von Rangern finanziert sich oft durch die Einnahmen des Parks. Da die Wildtiere derzeit nach vermehrten Regenfällen nicht länger mehrheitlich auf die Wasserstellen im Park angewiesen sind, verbringen sie derzeit mehr und mehr Zeit außerhalb des Parks. Dies führt zu mehr Mensch-Wildtier-Kontakten und steigert die Wahrscheinlichkeit von Konflikten mit der lokalen Bevölkerung. Viele unserer Community Ranger verzichten derzeit vollständig auf den Kontakt mit ihren eigenen Familien, um sich und die Wildtiere zu schützen. Doch sie setzen sich natürlich einem gewissen Risiko aus, wenn sie mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt treten, um Mensch-Tier-Konflikte zu lösen.
Aus Tansania wird berichtet, dass die „Enduimet Wildlife Management Authority“ (EWMA), deren Haupteinnahmequelle der Tourismus ist, die Anzahl der Ranger verringern musste, da sie aufgrund der geringeren Einnahmen nicht alle Ranger weiterbeschäftigen kann. Dies führte wiederum dazu, dass die Ranger nun weniger häufig an der kenianisch-tansanischen Grenze patrouillieren. Infolgedessen mussten die vom IFAW finanzierten Ranger von Amboseli ihre Patrouillen verstärken, um möglicherweise bestehende Sicherheitslücken zu schließen und somit einen Anstieg der Wilderei zu verhindern.
Während dieser Zeit müssen die Gehälter der Community Ranger gezahlt werden, damit diese ihren Lebensunterhalt bestreiten und die Instandhaltung ihrer Fahrzeuge gewährleisten können. Nur so können sie umfangreiche Patrouillen zur Bekämpfung der Wilderei durchführen und die notwendigen Schutzmasken und Desinfektionsmittel kaufen. Helfen Sie uns, sie zu unterstützen?
-Christopher Kiarie, Projektmanager tenBoma
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