Bekämpfung von Wildtier-Cyberkriminalität - global
Wildtierkriminalität wird befeuert von Angebot und NachfrageWelt-Schuppentier-Tag 2021: Pangolin - Das am häufigsten illegal gehandelte Säugetier der Welt
Welt-Schuppentier-Tag 2021: Pangolin - Das am häufigsten illegal gehandelte Säugetier der Welt
Eines der außergewöhnlichsten Säugetiere ist weiterhin durch intensive Jagd und florierenden Handel bedroht. Am diesjährigen Welt-Schuppentier-Tag feiern wir den auch Pangolin genannten, skurril aussehenden Ameisenfresser und bekräftigen unser Engagement für die Erhaltung der Art.
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Pangoline werden teuer gehandelt. Sie werden gefangen, getötet und ihre Körperteile in viele Länder geschmuggelt. Die kriminellen Netzwerke dahinter sind weitreichend und durchorganisiert. Von 2016 bis 2019 wurden bei 52 Beschlagnahmen etwa 206 Tonnen Pangolin-Schuppen abgefangen und sichergestellt. Das entspricht etwa 360.000 gewilderten Schuppentieren, wie aus dem Bericht Scaling Up – Das rasante Wachstum des kommerziellen Handels mit Pangolin-Schuppen (Englisch) der Wildlife Justice Commission hervorgeht. Schuppentier-Produkte sind oft für den asiatischen Handel mit traditionellen Heilmitteln oder für Buschfleischmärkte in Zentralafrika und im südlichen Westafrika bestimmt.
COVID-19 und der illegale Wildtierhandel
Die COVID-19-Pandemie hat die Gefahren des groß angelegten Wildtierhandels und seine Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit in den Fokus gerückt. Menschen sind immer häufiger im ständigen Kontakt mit Wildtieren, die oft unter beengten, strapaziösen und unhygienischen Bedingungen gehalten werden. Die im IFAW-Bericht Beyond COVID-19 zitierten Forschungsergebnisse zeigen, dass die Zahl der von Tieren auf Menschen übertragenen Infektionskrankheiten (Zoonosen) zunimmt, wobei der Wildtierhandel ein wahrscheinlicher Einflussfaktor ist.
Die Eindämmung des illegalen Wildtierhandels dient also nicht nur dem Artenschutz, sondern auch dem Schutz der menschlichen Gesundheit. Schuppentiere gelten als möglicher Zwischenwirt beim Übergang des Virus SARS-CoV-2 vom Wildtier auf den Menschen. Dies ist jedoch nicht final geklärt. Fest steht allerdings, dass wiederholter und anhaltend enger Kontakt mit Wildtieren ein großer Risikofaktor für die Übertragung von Viren vom Tier auf den Menschen ist.
Umdenken in China
China hat 2007 die Jagd auf Schuppentiere in freier Wildbahn verboten und ab August 2018 ein Importverbot für Schuppentiere und Schuppentier-Produkte erlassen.
Im Februar 2020 reagierte der Nationale Volkskongress Chinas auf den Ausbruch von Covid 19 und verbot den Handel und Verzehr von Wildtieren. Außerdem überarbeitete man die Gesetze zum Schutz von Wildtieren und gab dem Schuppentier die höchste Schutzstufe.
Im Juni 2020 wurde gemeldet, dass die chinesische Regierung Pangolin-Schuppen nicht mehr auf der Liste der zugelassenen Rohstoffe für Arzneimittel führt.
Diese Meldung kam genau zur richtigen Zeit. Trotz des 2017 erlassenen weltweiten Handelsverbots für Schuppentiere werden sie weiterhin in einem erschreckenden Ausmaß illegal gehandelt. Die Wildlife Justice Commission hat Informationen über beschlagnahmte Pangolin-Schuppen zusammengetragen und herausgefunden, dass 2019 über 81 Tonnen sichergestellt wurden, 25 Tonnen mehr als noch drei Jahre zuvor.
Afrikanische Schuppentiere stärker gefragt
Mit der starken Abnahme der asiatischen Schuppentierpopulationen verlagerte sich die Nachfrage auf die afrikanischen Arten. Nach einem Bericht des UN-Büros für Drogen und Kriminalität (UNODC) stammen mindestens 51 Tonnen der 2019 beschlagnahmten Pangolin-Schuppen aus Nigeria. Vier Jahre zuvor stammten lediglich zwei Tonnen aus dem westafrikanischen Land.
Der IFAW setzt sich für den Schutz der Pangoline ein
Im Rahmen einer strategischen Kooperation mit der chinesischen Zollbehörde fördert der IFAW den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen China und den Zollbehörden der wichtigsten Länder Südostasiens.
Nach einem vom IFAW unterstützten Workshop zur grenzüberschreitenden Strafverfolgung zwischen China und Vietnam im September 2018 gelangen dem vietnamesischen Zoll drei große Beschlagnahmen innerhalb eines Monats: Am 30. September wurden 193 Kilogramm Elfenbein und 805 kg Pangolin-Schuppen am Flughafen Hanoi, am 4. Oktober zwei Tonnen Elfenbein und sechs Tonnen Schuppen in einem Container aus Nigeria und am 12. Oktober 34 kg Nashorn-Horn wiederum am Flughafen Hanoi sichergestellt.
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