Das Malawi/Sambia-Elefantenschutzprojekt
Die meisten Verbreitungsgebiete afrikanischer Elefanten kennen keine StaatsgrenzenEtwa 20.000 Elefanten werden jedes Jahr wegen ihres Elfenbeins getötet. Auch die EU hat einen Anteil am Elfenbeinhandel, der die Elefanten-Populationen in bedrohlichem Ausmaß dezimiert. Zwischen 2006 und 2015 war die EU mit Abstand der größte Elfenbeinexporteur weltweit – Tendenz steigend! 2014 und 2015 exportierte die EU 1258 Stoßzähne, mehr als in den vorherigen acht Jahren zusammen.
In den EU-Ländern darf antikes Elfenbein (aus der Zeit vor 1947) unter bestimmten Bedingungen gehandelt werden. Auch der Verkauf von Vorerwerbselfenbein (vor Inkrafttreten des Artenschutzabkommens CITES 1990 erworben) ist legal. Der legale Handel dient aber auch häufig als Deckmantel für illegale Verkäufe und heizt die Nachfrage in Asien an. EU-Mitgliedsstaaten werden außerdem als Transitländer für den Elfenbeinschmuggel von Afrika nach Asien genutzt.
Deshalb fordert der IFAW (International Fund for Animal Welfare) mit seiner neuen Kampagne #NoIvoryInEU die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten dazu auf, den Handel mit allen Elfenbeinprodukten zu verbieten.
„Trotz vielversprechender Maßnahmen gibt es in der EU noch viele Schlupflöcher beim Elfenbeinhandel, die dringend geschlossen werden müssen, wenn wir die rasante Dezimierung der Elefantenpopulationen stoppen wollen“, so Robert Kless, Leiter des IFAW Deutschland. In einer Umfrage, die der IFAW kürzlich unter EU-Bürgern in 15 Mitgliedsstaaten durchführen ließ, sprachen sich die Befragten mit klarer Mehrheit für ein vollständiges Elfenbeinhandelsverbot in der EU aus.
„Wir fühlen uns bestärkt durch die Einstellung der Befragten in Europa, die zu 90 Prozent kein Interesse am Erwerb von Elfenbeinprodukten haben“, so Kless weiter. „Die EU-Bürger müssen jetzt ihre Regierungen und die Europäische Kommission auffordern, alle Elfenbeinmärkte in der EU zu schließen, um die Elefanten zu retten.“
Überraschenderweise wussten nur 42 Prozent der Befragten, dass Elefanten wegen des lukrativen Elfenbeinhandels brutal gejagt werden. Immerhin 24 Prozent der Befragten wussten nicht, dass Elfenbein immer von einem toten Elefanten stammt.
Die internationale Staatengemeinschaft hat das Problem des Elfenbeinhandels erkannt und auf der 17. Artenschutzkonferenz (CITES) sowie auf dem Kongress der Weltnaturschutzunion (IUCN) im September 2016 zwei wichtige Resolutionen angenommen, die vollständige Elfenbeinhandelsverbote auf den Binnenmärkten fordern. China, der weltgrößte Absatzmarkt für Elfenbein, hat bereits die kommerzielle Einfuhr von Elfenbein weitgehend verboten und zugesagt, die Verarbeitung von Elfenbein und den Handel damit bis Ende 2017 zu verbieten. China hat auch die EU aufgefordert, entschiedener gegen den Elfenbeinhandel vorzugehen.
Petition
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