Hilfsprojekt für verwaiste Elefanten – Simbabwe
Der Tod einer Elefantenmutter ist oft das Todesurteil für ihr KalbAm 12. Mai geschah im ZEN-Projekt genau das, worauf wir alle in den vergangenen fünf Jahren hingearbeitet hatten - Tulku und Mfana kehrten zusammen mit einer Herde wilder Elefanten in die Wildnis zurück.
Mfana stieß im Januar 2018 zur ZEN-Herde. Im Laufe seiner Rehabilitation fasste er Zutrauen zu anderen Elefanten und entwickelte das für die Auswilderung so notwendige Selbstvertrauen. Auch Tulku entwickelte sich nach seiner Ankunft in der Herde zu einem zutraulichen, freundlichen und schelmischen Elefanten.
In der Nacht des 12. Mai verließen Tulku, Mfana, Matabele und Nora die Bomas und wagten sich in die dunkle Nacht. Zu dieser Zeit hielt sich eine große Gruppe wilder Elefanten in der Nähe auf - auf Nahrungssuche und um im Wasserloch vor dem Camp der Bomas zu schwimmen.
Nachdem Nora und Matabele die wilden Elefanten eine Stunde lang im Busch begleitet hatten, kehrten sie zu den Bomas zurück, während sich Tulku und Mfana der Herde anschlossen und sie bis heute begleiten.
Seitdem patrouilliert das Ranger-Team beharrlich in dem Gebiet in unserer Nachbarschaft und an der unbefestigten Grenze zum Zambesi-Nationalpark. Bisher wurden uns keine Hinweise auf allein umherstreifende Jungelefanten gemeldet, weshalb wir davon ausgehen, dass sie noch immer mit der wilden Herde unterwegs sind. Wir führten bisher zwei Überwachungsflüge im Hubschrauber durch, die von unserem leitenden Pfleger Paradzai Mutize begleitet wurden. Das Team entdeckte die Herde und konnte Mfana inmitten der wilden Elefanten erkennen.
Wir gehen davon aus, dass es sich bei der Elefantenherde um einen Zusammenschluss von Zuchtherden und großen Bullen mit mehr als 70 Einzeltieren handelt.
Tulku wurde von Mitarbeitern des ZEN-Teams bereits dreimal am Wasserloch von Kalisosa gesichtet. Dies geschah immer am frühen Abend bzw. nachts, sodass wir noch auf ein eindeutiges Foto warten. Er tauchte immer zusammen mit der wilden Herde auf, der viele Babys und Jungelefanten angehören. Wir glauben, dass Mfana sich bereits vollumfänglich in die Herde integriert hat, auch dank seiner vorherigen sehr engen Beziehung zu den älteren Elefantenkühen Nora und Annabelle bei ZEN.
Interessanterweise suchen weder Mfana noch Tulku menschlichen Kontakt oder künstliche Nahrung. Und sie haben die Zuchtherde bisher noch nicht verlassen. Ihre Selbständigkeit zeigt uns, dass die Vorgehensweise bei ZEN zur Auswilderung erfolgreich ist und keine Abhängigkeit von Menschen erzeugt wird.
Dank dieses Grundsatzes und der praxisbezogenen Ausrichtung der Einrichtung wurden die Elefanten schneller selbständig und konnten sich so schrittweise an ein Leben in der Wildnis gewöhnen. Auch der von ZEN entwickelte „Begegnungsbereich“ wird sehr gut angenommen. Hier können sich die ZEN-Elefanten den wilden Elefanten Stück für Stück nähern, während sie in sicherer Umgebung bleiben. Dadurch wächst ihr Selbstvertrauen, und sie können Beziehungen zu den wilden Elefanten aufbauen.
Dies ist der Höhepunkt von fünf Jahren wunderbarer Arbeit, wobei wir unermüdlich und oftmals unter äußerst schwierigen Bedingungen dafür sorgten, diese verletzten und verwaisten Elefanten auf ein Leben in der Wildnis vorzubereiten. Für uns ist es eine sehr emotionale Erfahrung, und es erfüllt uns mit Freude und Stolz, wenn diese Elefanten in die Wildnis zurückkehren, die wir bei ZEN selbst mehrere Jahre lang versorgten.
ZEN ist ein Projekt zur Rettung, Rehabilitation und Auswilderung von Elefanten in Simbabwe. Das ZEN-Projekt setzt sich dafür ein, Elefanten in Simbabwe zu retten, zu rehabilitieren und auszuwildern. Wir retten die Elefanten, bereiten sie auf ein Leben in der Wildnis vor und werden auch weiterhin dazu beitragen, die Bestände wilder Elefanten zu schützen.
Unser besonderer Dank gilt dem IFAW (International Fund for Animal Welfare) für dessen Vertrauen in unsere Vision, die uneingeschränkte Unterstützung und den großartigen Einsatz für die Zukunft der ZEN-Elefanten und der zahllosen anderen in Panda Masuie lebenden Tiere. Das ZEN-Projekt in Zusammenarbeit mit Wild is Life und IFAW wird auch weiterhin Grenzen überwinden und mit innovativen Methoden im Tier- und Naturschutz dafür sorgen, dass die Zukunft von Elefanten und anderen Tieren gesichert ist.
Außerdem danken wir ZimParks und der Forstverwaltung für ihre Unterstützung und ihr Engagement für dieses innovative und ehrgeizige Projekt.
— Jos Danckwerts
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