Das ist die Geschichte von Bear. Ein Border Collie, der bei den verheerenden Buschbränden in Australien mehr als 100 verletzte Koalas gerettet hat.
Border Collie Bear wurde früher in einer kleinen Wohnung gehalten. Ein Energiebündel, das oft schlichtweg unterfordert war. Die Folge: Bear ließ seine überschüssige Energie an der Wohnung aus. Er zerstörte alles, was ihm in den Weg kam. Sogar die Wände der Wohnung waren nicht vor ihm sicher!
Auch draußen im Freien wussten seine Halter nicht, wie sie mit dem energiegeladenen Hund fertig werden sollten. Es passte nicht zusammen. Sie waren überfordert und Bear wurde für sie unkontrollierbar. Deshalb beschlossen seine Halter schlussendlich ihn ins Tierheim zu geben in der Hoffnung, dass er einen passenderes Zuhause finden würde. Es war perfektes Timing! Bear befand sich erst seit Kurzem im Tierheim, als nach einem neuen Koala-Spürhund gesucht wurde. Bears ausgeprägter Spieltrieb und seine große Energie eigneten sich zwar nicht für die Haltung in einer kleinen Wohnung, aber perfekt als Spürhund! Bear wurde in das "Trackers for Conservation"-Programm an der University of Sunshine Coast (USC) in Queensland, Australien, aufgenommen. Hier werden die Hunde speziell dafür ausgebildet, Koalas aufzuspüren.
Wozu wird ein Koala-Spürhund gebraucht?
Nach Bränden und Buschfeuern können Koalas auch mit ihren Brandverletzungen und Rauchvergiftungen noch einige Wochen überleben. Oft bringen sie sich hoch auf einem Baum in Sicherheit, möglichst weit ab vom Boden. Auch fliehen viele Koalas nach einem Brand in schwer zugängliche Gebiete, wo sie mit wenig bis gar keinem Futter auskommen müssen. Sie tarnen sich dabei sehr gut, machen wenig Lärm und sitzen in der Regel sehr still. Das macht das Auffinden der verletzten und hilflosen Koalas nach und während Waldbränden zu einer großen Herausforderung. Speziell darauf trainierte Hunde können aber riechen, was der Mensch weder sehen noch hören kann.
Wie kann Bear die Koalas aufspüren?
Sobald die Brände nachgelassen haben und die Suche für Bear und seine Begleiter sicher ist, werden zunächst Drohnen mit Infrarotkameras eingesetzt, um das Gebiet zu scannen und mögliche Standorte von noch lebenden Koalas auszumachen. Dann hat Bear - nun offizieller USC/IFAW-Spürhund - seinen Auftritt! Sobald er seine hitzebeständigen „Socken“ an den Pfoten trägt – denn der verbrannte Boden ist noch sehr heiß – geht es für Bear und seinem Team an die Arbeit.
Bear liebt seine Arbeit und legt freudig los. Anhand von dem Geruch von Urin oder Stuhl, weiß er, dass er die richtige Fährte aufgenommen hat. Hat Bear eine sichere Spur gefunden, gibt er seinen Begleitern ein Signal indem er sich auf den Boden legt. Dann weiß sein Team, dass es sich an dieser Stelle genauer umsehen sollte. Sobald ein Koala gefunden wurde, bekommt Bear als Belohnung sofort seinen Ball zum Spielen. Für Bear ist das ein unglaublicher Spaß!
Bears Billanz zwischen November 2019 und April 2020: es wurden über 100 verletzte, kranke oder geschwächte Koalas von Bear und seinem Team ausfindig gemacht. Wir sind unglaublich stolz auf Bear! Die Koalas haben ihr Leben seiner Nase und seiner enormen Energie zu verdanken.
Eine - vom IFAW beauftragte - Studie zeigt, dass über 5.000 Koalas allein in New South Wales den Buschbränden zum Opfer gefallen sind. Das sind etwa 15 Prozent der Koalapopulation in dem Bundesland!
Der IFAW hat seit über 30 Jahren ein Büro in Australien. Dort arbeiten wir mit Partnern vor Ort zusammen, um von den Waldbränden betroffene Wildtiere zu retten, zu pflegen und zu rehabilitieren. Die Buschbrände Anfang 2020 waren aufgrund der anhaltenden Dürreperiode ein besonders verheerendes Jahr für die Natur und die Tiere Australiens. Unabhängig davon schrumpft durch Rodungen sowie fortschreitende Urbanisierung der Lebensraum der Koalas. Daher ist es wichtig, dass dieser so wichtige Lebensraum der Koalas wiederhergestellt wird.
Gemeinsam mit unserem Partner haben wir in diesem Jahr bereits Tausende von Eukalyptusbäumen gepflanzt. Es werden jedoch viel mehr Eukalyptusbäume benötigt, um den Lebensraum der Koalas wiederherzustellen. 9 € kostet uns beispielsweise ungefähr einen Eykaluptusbaums zu pflanzen. Gemeinsam können wir den Lebensraum der Koalas wiederherstellen. Dies ist ein Beispiel unserer zahlreichen weltweiten Projekte zur Rettung von Tieren und Wiederherstellung von Lebensräumen. Der IFAW setzt sich weltweit für eine bessere Zukunft für Tiere und Menschen ein. Unsere Unterstützer helfen uns dabei. Machen wir uns an die Arbeit!