Sheryl Fink
Kanada beendet den grausamen Einsatz von Strychnin-Gift zur Tötung von Wölfen, Bären und Kojoten
Kanada beendet den grausamen Einsatz von Strychnin-Gift zur Tötung von Wölfen, Bären und Kojoten
Kanada hat angekündigt, die Verwendung von Strychnin – einem Gift, das zum Töten von Wölfen, Bären und Kojoten bisher zugelassen war – zu beenden. Strychnin führt zu einem langsamen und qualvollen Tod. Zudem fielen auch andere Arten dem Gift zum Opfer.
Die Entscheidung, die Verwendung von Strychnin zu verbieten, ist eine erfreuliche Überraschung, da der vorherige Vorschlag aus dem Jahr 2022 empfahl, Strychnin weiterhin als Chemikalie, die zur Tötung von Landraubtieren eingesetzt wird, zuzulassen.
Allerdings sind neue Daten aufgetaucht, die zeigen, dass viele mit dem Gift kontaminierte Tierkadaver nicht geborgen werden. Das kann dazu führen, dass andere Wildtiere diese kontaminierten Kadaver verzehren, so dass das Strychnin die natürliche Nahrungskette durchläuft – ein Problem, vor dem der IFAW seit Jahren warnt.
Aufgrund der neuen Daten wurde am 7. März bekanntgegeben, dass jegliche Verwendung von Strychnin sofort verboten wird. Der Besitz, die Handhabung und die Lagerung der Chemikalie werden innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten schrittweise eingestellt.
Die Umkehrung einer vorgeschlagenen Entscheidung ist ungewöhnlich, und ich glaube wirklich, dass wir diesen Sinneswandel zumindest teilweise auf den starken Aufschrei mitfühlender Menschen weltweit wie Ihnen zurückführen können, die im Laufe der Jahre so viele Petitionen unterschrieben und Briefe geschickt haben.
Hier eine Chronik der IFAW-Kampagne zur Beendigung des Einsatzes von Strychnin zur Tötung von Wildtieren in Kanada:
- Die Beendigung des Einsatzes von Strychnin zur Tötung von Wölfen, Bären und Kojoten ist eine Kampagne des IFAW Kanada seit 2017, als wir auf die große Anzahl von Nichtzielarten und Haustieren, darunter Hunde, aufmerksam wurden, die im Rahmen des Programms zur Vergiftung von Wölfen der Regierung von Alberta getötet wurden. Im Rahmen dieses Programms wurden jeden Winter Wölfe mit Strychnin getötet, weil dies angeblich notwendig ist, um die Prädation der gefährdeten Kanadischen Waldkaribus zu reduzieren.
- Im Jahr 2018 reisten wir nach Alberta, um als erste NGO das staatliche Programm zur Vergiftung von Wölfen zu dokumentieren, zu filmen und zu fotografieren.
- In 2018 haben wir unseren Bericht „Failing Caribou, Failing Wolves“ veröffentlicht, in dem wir ein Ende des kanadischen Programms zur Vergiftung von Wölfen fordern. Außerdem haben wir einen offenen Brief an den Gesundheitsminister verfasst, in dem wir ein Verbot der bisher erlaubten Gifte fordern.
- Im Jahr 2019 führten wir eine öffentliche Umfrage durch, die zeigte, dass die Mehrheit der Bevölkerung von Alberta gegen den Einsatz von Gift zur Tötung von Wölfen ist. Wirnahmen auch an der öffentlichen Konsultation zur humanen Schädlingsbekämpfung von Wirbeltieren (engl.: Public Consultation on Humane Vertebrate Pest Control) teil.
- Im Jahr 2020 schlossen wir uns einer Koalition an und forderten eine spezielle Überprüfung des Einsatzes von Strychnin, wobei wir uns auf unsere vor Ort gesammelten Erkenntnisse stützten und auf die mehreren Hundert Hunde und andere Nichtzielarten aufmerksam machten, die durch Strychnin vergiftet wurden und qualvoll starben.
- Im Mai 2021 arbeiteten wir mit dem kanadischen Abgeordneten Len Webber zusammen, um im House of Commons eine Petition einzureichen, in der ein Ende der Verwendung von Natriumcyanid, Strychnin und Compound 1080 als Chemikalien zur Tötung von Landraubtieren gefordert wird. Im Dezember 2021 wurde die Verwendung von Natriumcyanid in Kanada eingestellt.
- Im November 2022 riefen wir mitfühlenden Menschen wie Sie erneut dazu auf, Kanada aufzufordern, die Vergiftung von Wölfen einzustellen, und veröffentlichten den Kurzfilm „Poisoned Earth“ (deut.: vergiftete Erde), in dem IFAW-Film- und Bildmaterial zu sehen ist.
- Mitfühlende Menschen wie Sie forderten weiterhin ein Ende des Einsatzes von Strychnin zur Tötung von Wildtieren und schickten über 200.000 E-Mails an die kanadische Regierung, in denen ein Ende des Giftprogramms gefordert wird.
- Im März 2023 kündigte Kanada an, die Verwendung von Strychnin unverzüglich einzustellen.
- Der IFAW beglückwünscht Kanada zu diesem wichtigen Schritt, doch es bleibt noch einiges zu tun. Kanada erlaubt weiterhin die Verwendung von Compound 1080, einem weiteren inhumanen Gift, das von der Kanadischen Veterinärmedizinischen Vereinigung verurteilt wird, um Wölfe und andere Wildtiere zu töten. Wir setzen uns weiterhin bei der kanadischen Regierung dafür ein, dass der Einsatz aller grausamen Gifte, unter denen Wildtiere leiden, eingestellt wird.
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